Viva, Austria

Viva hatte im August mit einer österreichischen Woche und einer Website für Viva Austria den Fokus auf die lokale Musikszene gesetzt. Im Interview erzählt Maria Ridder-Reichert, Musikdirektorin bei Viva für Zentraleuropa, über die Rolle Österreichs im Musikbusiness und Left Boy.

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Was war der Hauptgrund Viva Austria zu stärken?

Österreich ist ein spannendes Land mit viel Potenzial und einer tollen Musikszene. Grund genug für VIVA dieses auch auszuschöpfen. Natürlich freut sich auch unser lokaler Vermarkter, da man mit einem österreichischen Fernsehsender noch einmal ganz anders in die Konsumentenansprache treten kann.

2012 und 2013 gab es viel neue, aufkommende Musik aus Österreich, auch im Popbereich. Wie viele davon sind auch für das internationale Programm geeignet? Und wenn nicht, was braucht es, um auf Viva international gespielt zu werden?

Wir strahlen jeweils lokale Versionen von VIVA in Deutschland, Österreich, Schweiz und in Polen aus.

Damit ein österreichisches Video auf einem der anderen VIVA Kanäle läuft, brauchen wir ein gutes Umfeld (Presse, Radio, Tour etc.) und natürlich einen Release Plan in dem jeweiligen Markt.

Chakuza, Christina Stürmer, Darius & Finlay, Raf 3.0 und Left Boy sind nur einige Beispiele von österreichischen Künstlern, die auch auf VIVA Deutschland laufen. Außerdem auf einer Tagesrotation für VIVA Deutschland beschlossen: Parov Stelar.

Und Klangkarussel wurde letztens sogar in einem weltweiten MTV Conference Call als neues, beachtenswertes Thema vorgestellt.

Viva hat im Vorfeld der Austria Week von Klangkarussell, Chakuza, Raf 3.0 or Sofa Surfers gesprochen. Wird die immer noch sehr lebendige Indie-/ Singer-Songwriter-Szene auch Teil des Programms werden?

Um mal ein paar Zahlen zu nennen: wir haben in unserem Pool mit österreichischen Videos tatsächlich 118 unterschiedliche Künstler – davon sehr viele, die nicht Mainstream sind. Gerade Labels wie z.B. Fettkakao (ich liebe diesen Namen) oder Siluh Records geben bei uns regelmäßig Videos in unser Musik Meeting und landen mit den Clips dann bei VIVA Austria auf einer Rotation.

Wer sind einige deiner liebsten Musikerinnen oder Musiker aus Österreich?

*Lacht*. Jetzt muss ich aber aufpassen, was ich sage. Left Boy ist für mich einer der Künstler mit dem größten internationalen Potential. Wirklich top. Ich freue mich schon auf seinen Auftritt beim Berlin Festival. Keiner mag Faustmann mit „Wien-Berlin“ war einer meiner Lieblingsvideos der letzten Monate auf VIVA Austria. Ach – und natürlich Falco R.I.P. Den durfte ich sogar einmal als ich kleine Praktikantin bei VIVA in Köln war, kennen lernen.

Plant ihr noch weitere regionale Programme ausser "Viva Austria Top 20“ und „Viva Pur“?

Zurzeit ist hier nichts Weiteres angedacht. Aber da das Fernsehgeschäft ja doch sehr schnelllebig ist, kann sich das jederzeit ändern. Neben den beiden erwähnten Shows machen wir aber auch regelmäßige Clip-Specials mit Österreichischen Clips.

Bleibt Viva.tv/at eine Subseite oder baut ihr das aus und Leute landen sogar automatisch dort?

Auch hier ist momentan nichts geplant. Wir werden aber immer mal wieder Austria-Specials machen.

Wird es heuer noch weitere Austria Weeks geben?

In diesem Jahr nicht mehr. Aber für 2014 kann das wieder eine tolle Story sein.

Wo denkst du hat Musik Fernsehen heute noch Vorteile, verglichen mit dem ständig wachsenden Verkehr von Youtube oder Vimeo?

Der Vorteil am Musikfernsehen ist, dass hier der Zuschauer bereits fertig aufbereitete Musik bekommt und sich nicht aktiv die neuesten Trends selber raussuchen müssen. Wir als Musikredaktion recherchieren für den Zuschauer die größten, schönsten und angesagtesten Videos – geben aber in unserem Programm auch schon einen Ausblick auf die zukünftigen Hits und stellen heute schon die Clips vor, die morgen dann über youtube, vimeo und Co geklickt werden. Wenn man sich dann für einen Künstler, den man bei uns entdeckt hat, besonders interessiert, kann man später im Internet tiefer in die Materie eintauchen. Tatsächlich haben bei uns auf dem Sender die Clipstrecken auch eine gute Quote – nicht zuletzt deshalb besteht das Programm bei VIVA Austria aus über 55 % Musik.

Mara Ridder-Reichert ist als Director Music für die Musikstrategie, Musikauswahl und Musikkooperationen (u.a. der MTV Unpluggeds) der Kanäle MTV und VIVA Deutschland, Österreich, Schweiz und Polen zuständig.

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