Wenn Nerdkultur auf alte Stickbilder trifft

Was viele Menschen der jüngeren Genrationen wohl gar nicht erst kaufen würden, verwendet Philipp Eggersglüß als Vorlage für seine Kunst: Alte Stickbilder, sogenannte Gobelins. Der Künstler verändert und ergänzt die Bilder, meist mit Figuren aus Filmen oder Computerspielen und macht so aus ihnen Unikate. Oft ist es dabei gar nicht so einfach, die Bearbeitung überhaupt zu erkennen.

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Wer die Bilder von Philipp Eggersglüß sieht merkt schnell, dass da jemand seine Leidenschaft gefunden hat. Und so wundert es auch kaum, dass der 34-Jährige von sich selbst behauptet »an der Nadel« zu hängen. Nadel deshalb, da der junge Künstler aus Hannover alte Stickbilder, sogenannte Gobelins, die man wohl am ehesten von der Wohnzimmerdekoration der Großeltern kennt, kauft und anschließend mit Nadel und Faden bearbeitet.

Doch von vorne: Seine Liebe zum Kreuzstich hat Philipp Eggersglüß 2012 entdeckt und 2014 schließlich damit angefangen Stickbilder und Gemälde auf Flohmärkten zu kaufen und ihnen das gewisse Extra zu verpassen. Seine Ausbildung auf dem Gebiet: Der Handarbeitsunterricht in der Schule.

Mit etwas Glück kann man den Stick-Künstler sogar in der Öffentlichkeit beim Arbeiten sehen: »Anders als viele andere Künstler bin ich mit meinen Bildern nicht an ein Atelier gebunden. Ich kann arbeiten wo auch immer ich will. In der Bahn, während der Mittagspause bei der Arbeit, im Wartezimmer, im Park. Für viele ein ungewöhnlicher Anblick. Da sitzt ein bärtiger Mann und stickt an einer Heidelandschaft.« Für ein Bild benötigt Philipp Eggersglüß je nach Aufwand mindestens 12 Stunden. Doch auch Bilder mit zwei monatigen Arbeitszeit sind durchaus möglich.

Wer die fertigen Kunstwerke genauer begutachtet wundert sich womöglich warum vor allem Film- und Computerspielfiguren als Motive für die Bildergänzungen dienen. Das liegt vor allem an der Vergangenheit von Philipp Eggersglüß, denn Computerspiele und Filme haben den Stick-Künstler in den Neunzigern voll erwischt. Passend dazu haben die Stickbilder aufgrund der groben Maschen eine Ähnlichkeit mit den Pixel früherer Games: »Somit passen Figuren aus Computerspielen außerordentlich gut in Gobelins.«

Wir haben für euch einige Bilder aus der Nadel von Philipp Eggersglüß zusammengestellt:

© www.philart.info
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Nähere Infos zu den Bildern und dem Künstler erhaltet ihr hier. Dort habt ihr zudem die Möglichkeit selbst ein Exemplar zu erwerben. Auch könnt ihr Philipp Eggersglüß auf Facebbok und Instagram folgen.

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