3 Fragen an Noah Saavedra aus »Und morgen die ganze Welt«

Wie weit darf und soll politischer Widerstand gehen? Der Spielfilm »Und morgen die ganze Welt« zeigt fiktive AktivistInnen der linken Szene und arbeitet sich gemeinsam mit ihnen an Gewaltbereitschaft und Grenzüberschreitung ab. Noah Saavedra, bekannt unter anderem aus der Serie »Freud«, im Interview zu seiner Rolle.

© Stefan Klüter

Warum hast du dich für die Rolle in »Und morgen die ganze Welt« entschieden?

Was mich an dem Film interessiert hat, war die kritische Hinterfragung der Anwendung von Gewalt – und ob diese in solch brenzligen Zeiten angebracht ist. Und spezifisch an meiner Rolle Alfa hat mich sehr interessiert, einen vermeintlich harten, an der Speerspitze der radikalen Linken stehenden jungen Mann zu porträtieren, der von einer neu ankommenden und zu Beginn unterschätzten Kollegin nicht nur in seiner Radikalität überholt wird, sondern auch durch sie seine Prinzipien hinterfragen muss und eine Schwäche zeigt, die man sonst bei Menschen in seiner Position eher nicht findet.

Welche Herausforderungen gab es beim Dreh? Was ist dir in Erinnerung geblieben?

Es gab nicht so wirklich Orte, an denen man sich zurückziehen konnte. Wir haben während des Drehs sehr viel Zeit miteinander verbracht und das war schon eine Herausforderung. Schlussendlich ist dies aber, so glaube ich, essenziell für den Zusammenhalt der Gruppe und das Gefühl auf der Leinwand gewesen. Wenn man so will: Glück im Unglück.

Was soll der Film beim Publikum bewirken? Habt ihr euch da Gedanken gemacht?

Meines Erachtens nach wirft dieser Film die Frage nach der eigenen Untätigkeit auf. Wie es möglich ist, unsere Welt zu verändern – ob mit Diskussionen oder Gewalt – und welches Mittel wann legitim ist.

»Und morgen die ganze Welt« startet am 6. November in den österreichischen Kinos.

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