Das österreichische Duo Cari Cari präsentierte am Samstag sein Debütalbum »Anaana« im ausverkauften Flex in Wien.
Stephanie Widmer und Alexander Köck alias Cari Cari haben sich von Beginn an große Ziele gesteckt und die Band unter anderem deshalb gegründet, um mit ihrer Musik einmal in einem Quentin-Tarantino-Film zu landen. Mit Songs wie der aktuellen Single »Mapache«, die schon so klingt, als wäre sie einem Film des Meisterregisseurs entsprungen, stehen die Chancen sicher nicht schlecht.
Aber selbst wenn dieses Ziel bisher noch nicht erreicht worden ist, kann die junge Band schon auf eine ganze Reihe an Erfolgen und Erfahrungen zurückblicken. Zwei ihrer Songs wurden in der US-Serie »Shameless« verwendet, und sogar eine Australien-Tour sowie diverse Festivalauftritte in Europa hat das Duo bereits für sich verbuchen können. Von diesem Schatz an Erlebnissen zehrt nun auch das Debütalbum »Anaana«, dessen Sound eine wunderbar gelungene Mixtur aus Indierock, Blues und Western-Soundtrack geworden ist.
Niemals langweilig
Die sparsame Instrumentierung des Albums – basierend auf E-Gitarre und Drumbeat, dazu die beiden perfekt harmonierenden Stimmen – bleibt auch auf der Bühne erhalten, ohne dabei jemals langweilig zu werden. Während Alexander Köck, von einem kurzen Abstecher zum Bass abgesehen, im Verlauf des Konzerts seiner Gitarre treu bleibt, wechselt Stephanie Widmer zwischen Keyboard und Schlagzeug und bringt auch ungewöhnlichere Instrumente wie Maultrommel und Didgeridoo zum Einsatz.
Für die Albumpräsentation im ausverkauften Wiener Flex hat sich die Band einige Rafinessen einfallen lassen, etwa ein feuerspeiendes Didgeridoo oder eine über dem Publikum abgefeuerte Konfettikanone. Der Gänsehautmoment des Abends findet allerdings ganz ohne Effekte und fast bei völliger Dunkelheit statt. Lediglich zum Licht einer Kerze beeindruckt Stephanie Widmer mit ihrer großartigen Stimme beim gospelartigen Song »Do Not Go Gentle Into That Good Night«. Eine definitiv gelungene Konzertnacht.