Dass sich die Grazer Musikszene in den letzten Jahre als eine sehr lebendige erwiesen hat, daran haben auch die vier jungen Frauen Anteil, deren Song »May« uns gekonnt das Herz aufgehen lässt.
Unter dem Namen Maneki Nekoč sind Christina Lessiak (Gesang, Gitarre), Sarah Schöberl (Piano, Glockenspiel, Percussion), Daniela Oberndorfer (Gitarre, Bass, Percussion) und Angelina Groß (Akkordeon, Gesang) mittlerweile seit einem Jahrzehnt gemeinsam in Sachen Musik unterwegs. Kennen könnte man einige der Beteiligten aber auch von ihren anderen Bands, nämlich: Crush, Cryptic Command und Jayden. Nach drei EPs und einem Album (»If You Don’t Want Our Darkness, You Can’t Have Our Light«, 2015, Numavi Records) sagen Maneki Nekoč nun mit ihrer vorerst letzten EP »Anything, One Day« leise Baba. Man kann das durchaus schade finden. Oder sich über die vier Songs dieser kleinen Schönheit einfach umso bewusster freuen.
Aufgeklärter Indie-Pop
Zum Stück »May« hat die Band jedenfalls – sie will uns den Abschied offenbar versüßen – auch ein Video gemacht, dem wir an dieser Stelle liebend gerne seine standesgemäße Premiere zuteil werden lassen. Es lacht uns daraus die Sonne über eine mit Schnee angezuckerte Landschaft hinweg entgegen. Es wird am Handy und an der Schreibmaschine herumgetippt, die Bettwäsche noch ein bissl länger zerknautscht und aus der Melancholie dieses aufgeklärten Indie-Pop-Entwurfs eine Energie gewonnen, die in ausgelassenen Trampolinsprüngen gipfelt. Sehr schön!
Ach ja: Maneki-neko heißen diese japanischen Winkekatzen, die als Glücksbringer gelten. Und »nekoč« steht im Slowenischen für »eines Tages«. Wir interpretieren das jetzt einfach mal frei als den angekündigten Glücksfall eines Wiedersehens mit der Band. Zwar irgendwann, aber eben doch.
Die EP »Anything, One Day« von Maneki Nekoč ist vor Kurzem (auch auf CD und Vinyl) bei Kruse Kontrol Digital erschienen.