Viele Wege führen nach Rom – und ebenso viele in die Kulturbranche. The Gap bat zehn Menschen zum Gespräch über ihren beruflichen Werdegang.
Astrid Heubrandtner
Kamerafrau und Regisseurin
Mit Bildern Geschichten zu erzählen und das Nicht-Sichtbare sichtbar zu machen, das gefällt Astrid Heubrandtner besonders an ihrem Beruf. Sie besuchte das Kolleg für Fotografie, lebte ein Jahr in Paris und absolvierte im Anschluss die Studien der Bildtechnik und Kamera sowie Produktion an der Filmakademie Wien. Während ihres Studiums war sie bereits als Beleuchterin, Kameraassistentin sowie Schwenkerin tätig und seit 1998 war sie an ca. 35 Spiel- und Dokumentarfilmen beteiligt. Darüber hinaus ist sie Dozentin, Fachexpertin sowie Mitglied bei diversen Organisationen.
»Prinzipiell ist kein Studium nötig«, so Heubrandtner, dennoch erkenne sie Vorteile eines solchen für ihren Beruf: Man lerne auf hohem Niveau und treffe auf filmaffine Menschen. Für den Job brauche man viele Skills: soziale Kompetenz, Führungsqualitäten, Stressresistenz und ein Verständnis für Dramaturgie; auch Kreativität, Intuition und gutes Zuhören.
Die Beschäftigung mit Kunst und Kunstgeschichte ist für Heubrandtner wichtig, um visuelle Codes, Bildsprache und Farbdramaturgie zu verstehen sowie ein Gefühl für Ästhetik und einen persönlichen Stil zu entwickeln. In der Kameraführung helfe zudem ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl und ein gewisses Maß an Sportlichkeit. Ihre Tipps für den Einstieg: sich an an Filmhochschulen bewerben und gleichzeitig am Set Erfahrungen sammeln, sich mit Gleichgesinnten zusammenschließen und Filme drehen – und viele Filme anschauen sowie sich von anderen Kunstsparten inspirieren lassen.
Matthias Katkowski
Creative Director
»Mit 18 Jahren, in einer Phase des jugendlichen Übermuts, habe ich ein Gramm Marihuana gegen eine schlichte Consumer-Kamera eingetauscht. Ein Deal, der weit entfernt von Konventionen war und unerwartet den Grundstein für meine Karriere in der Medienwelt legte«, so Matthias Katkowski. Ursprünglich wollte er sich so für ein Festival akkreditieren, bald begann er, Musikvideos zu produzieren und sich ein Netzwerk aufzubauen. Mittlerweile ist er Creative Director bei Frames Network, einer auf Filmproduktion spezialisierten Agentur.
Über sein Studium »Film und Animation« am SAE Institute Wien sagt er: »Es hat meine Skills in Rekordzeit aufs nächste Level katapultiert, weil ich mitten in einem kreativen Biotop gelandet bin, das permanent im Filmfieber vibrierte. Wir waren ein eingeschworener Haufen, der sich bei jedem Projekt gegenseitig gepusht hat.«
Das eigene Handwerk grundsätzlich zu verstehen, flexibel und neugierig zu bleiben sowie der Austausch mit Gleichgesinnten seien weiters wichtig, so Katkowski. »Umgib dich mit Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen wie du. Schließe Allianzen, und wenn du am Anfang niemanden findest, mit dem du zusammenarbeiten kannst, dann schaffe deine Projekte selbst.« An seinem Job liebe er letztendlich alles: »Ehrlich gesagt, gibt es an meiner Arbeit nichts, das mir nicht gefällt. Mein gesamtes kreatives Schaffen fühlt sich wie Freizeit an. Mein berufliches und privates Leben sind eng miteinander verwoben.«
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