Am 5. April 1994 starb Kurt Cobain. Zwanzig Jahre später erscheint ein Fotoband mit Bildern des letzten offiziellen Fototermins des Nirvana-Frontmannes.
Jesse Frohman war der Mann, der Kurt Cobain das letzte Mal für ein offizielles Shooting vor der Linse hatte, bevor sich dieser das Leben nahm. Der Tod von Kurt Cobain wird bis heute diskutiert, immer noch gibt es ein paar verwirrte Verschwörungstheoretiker, immer noch scheint die Welt dieses tragische Ende nicht gänzlich überwunden zu haben. Die letzten Aufnahmen von Nirvana und Cobain stammen vom Juli 1993, wo die Band ihr Album "In Utero" im Roseland Ballroom in New York präsentierte.
Wenn man seine selbstzerstörerischen Tendenzen und den ganzen Trubel um seine Person mal außen vor lässt, war Kurt Cobain einer, der sowohl wegen als auch trotz seines Fames Musik gemacht hat. Er hat die Ambivalenz des medialen Spektakels nicht nur auf den Punkt gebracht, sondern selbst verkörpert. Und auch wenn die ewigen Nachrufe, diese Super-Special-Best-Ofs großer Künstler oft den Eindruck erwecken, man wolle noch einmal die Cash-Cow melken, bevor man ihr endlich ihren Frieden lässt: Man kann diesen Bildband auch irgendwie anders sehen. Vielleicht als Möglichkeit, das Bild, das die Welt von Kurt Cobain hatte, ein bisschen gerade zu rücken.
Ozelot steht ihm gut
Es sind Fotos von einem Typ, der sich eben nicht anpassen will und trotzdem mitspielt, in seinem Ozelotmantel und seiner Jackie-O-Brille. Hier lebt Kurt noch einmal hoch. Sein Sinn für Humor, sein Sarkasmus, auch irgendwie seine Verzweiflung.
Der Bildband "Kurt Cobain – Die letzte Session" enthält die komplette Fotoserie des Shootings: Cobain im Hotel, allein und mit seinen Bandkollegen Krist Novoselić und Dave Grohl; spater im Roseland auf der Bühne. Neben den Fotos finden sich Beiträge des britischen Rockjournalisten Jon Savage, der in der Nacht vor dem Shooting ein ausführliches Interview mit Cobain gemacht hat sowie ein Rückblick von "Mr G Style" Glenn O’Brien.
Fotograf Jesse Frohman lebt in New York, ist nach seinem Studium an der University of Michigan nach New York zurückgekehrt, war dann vier Jahre Assistent von Irving Penn. Zu seinen Auftraggebern zählten Zeitschriften wie Vanity Fair, The New Yorker, Rolling Stone und Vogue, sowie Def Jam Records.
Wir durften leider nur drei Bilder der Session verwenden. Neun weitere Fotos der Session können hier angesehen werden. "Kurt Cobain – Die letzte Session" erscheint Mitte Novemer im Schirmer/Mosel Verlag. Erhältlich (A) um EUR 41.