Der Schweizer Künstler H.R. Giger ist gestern nach einem schweren Sturz ums Leben gekommen. Der Surrealist wurde 74 Jahre. Universalgenie Giger wurde durch Zeichnungen, Skulpturen, Möbel und Filmdesign bekannt, vor allem aber durch die Schöpfung des Alien wofür er auch mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
“Some people say my work is often depressing and pessimistic, with the emphasis on death, blood, overcrowding, strange beings and so on, but I don’t really think it is.“ (H.R. Giger)
Giger wurde am 5. Februar 1940 als Derivat einer katholischen Arbeiterfamilie geboren. In seiner Jugend galt er als “Problemkind“, eher zurückhaltend und scheu . 1962 studiere er in Zürich Architektur und Industriedesign. Er entwickelte das Filmdesign und Concept Art für die Filme “Alien“, “Species“, "Poltergeist ll" und “Prometheus“. Zur letzten Zusammenarbeit mit Ridley Scott für "Prometheus" lies sich Giger überreden, "Es war ein Gefallen für einen guten Freund", so Giger. Seine Arbeiten zierten diverse Albencover unter anderem jene von “Debbie Harry“sowie von “Emerson, Lake And Palmer“
Wie jeder große Künstler war Giger seiner Zeit voraus, oft missverstanden und zu wenig gehuldigt. LSD Erfinder Albert Hofmann und Mythenforscher Sergius Golowin waren Gigers Mentoren – Ja sogar Vaterfiguren, sie standen ihm in schweren Zeiten immer zur Seite. Giger verarbeitete durch LSD injizierte Visionen in seiner Kunst. Man könnte sie als dämonisch, beunruhigend fast schon alptraumhaft interpretieren – Giger selbst sah das aber stets anders, für ihn war es Teil seiner Existenz. Einflüsse aus dem phantastischen Realismus, prägten seine “biomechanoiden“ Werke – es geht dabei um die Verschmelzung von Technik und Mechanik mit dem Schöpferischen. Oft setzte er sich mit existenziellen Themen wie Tod, Sexualität, Geburt und Zerstörung auseinander.
Seinen internationalen Durchbruch schafft er mit “Necronomicon“, welches auch die Vorlage für Ridley Scotts Film “Alien“ bildete. 1980 erhielt er für sein Mitwirken den Oscar in der Kategorie “Beste visuelle Effekte“. Giger entwickelte dafür eine besondere Art des Airbrushings – und er sprayte alles von Hand. 1998 wurde sein eigenes Museum gegründet, das HR Giger Château St. Germain, in dem vorallem seine frühen Werke ausgestellt sind. Giger war auch oft in österreichischen Museen zu sehen, zuletzt 2013 auf der Linzer Ars Elecronica oder 2006 im Kunsthaus Wien. Im Jahr 2011 präsentierte das Kunsthaus die Retrospektive "Träume und Visionen".
H.R. Giger verstarb am 12.5.2014 in einem Züricher Krankenhaus, er erlag den Verletzungen, die er sich bei einem Treppensturz in seinem Haus zugezogen hatte. Er hinterlässt seine Ehefrau Carmen.
Giger: “Carmen war in den letzten Jahren die grösste künstlerische Inspiration für mich – sie ist auch ein Schatz!“ Auserdem sagte er: “Es wäre furchtbar für uns beide, wenn einer von uns vor dem anderen gehen müsste.“
Wir trauern mit.