AustroTOP – Die 100 wichtigsten österreichischen Popsongs

50 Jahre läutet Marianne Mendts »Glock’n« nun schon 24 Stunden am Tag. Circa 438.000 Stunden sind das hochgerechnet bis heute. Gefühlt genauso viele Songs sind seither in Österreich geschrieben und produziert worden. Österreichischer Pop hat viele Gesichter und Geschichten – welche davon sind die wichtigsten?

25. DJ DSL »Happy Bear« (2002)

Von der legendären Auflegekunst des Stefan Biedermann erzählt man sich noch heute. Nicht umsonst kürte ihn die Spex 1995 zum besten DJ – weltweit. Der notorisch bescheidene Nationalheld der Hip-Hop-Szene Mitte der 90er ließ sich lange Zeit für eine Albumveröffentlichung als DJ DJ Super Leiwand. Es kam schließlich 2002 beim Kruder-&-Dorfmeister-Label G-Stone Recordings heraus. Davor gestaltete er mit »Tribe Vibes« eine der ersten Hip-Hop-Radiosendungen, war bei den Moreaus (Platz 82) aktiv und lieferte Scratches für Edelweiss (Platz 28) und Falco (Plätze 1 und 16). (ae)


24. Naked Lunch »Military Of The Heart« (2006)

Als Naked Lunch 2004 mit dem Album »Songs For The Exhausted« eine Art Auferstehung feierten, war schon einiges passiert in der Historie der Kärntner Band. Ganz kurz das »Superstardom« vor Augen und dann doch so weit davon entfernt, erhob sich die Band um Oliver Welter und Herwig »Fuzzman« Zamernik aus der Asche ihres gescheiterten Majorlabel-Deals, um uns mit brüchigem Weltschmerz-Pop zu begeistern. Aber das Schönste sollte erst noch kommen: »Military Of The Heart« aus »This Atom Heart Of Ours«, eine Hymne voller Pathos und Melancholie, Mut und Hoffnung. Gänsehaut! (mf)


23. The Worried Men Skiffle Group »Glaubst i bin bled« (1970)

Wie stark der Bund ist zwischen gar vorsintflutlichem Dialekt-Dada und dem, was wir später Austropop nennen dürfen, beweist dieses eigentlich ganz paradoxe Stück, dem in der klassischen Geschichtsschreibung der heimischen Populärmusik ein so gewichtiger Platz eingeräumt wird: Gar fremdartig sind die Instrumente des Skiffles, gar arg die intonierten Texte des einzigen österreichischen Dandys und Suizidanten Konrad Bayer. Es wirkt: Eine große Welle, die mit Hilfe des Fernsehens schäumt, ist geboren. (do)


22. Stefanie Werger »Stoak wie a Felsen« (1986)

Dieser Drive, dieser Beat, diese Message, dieses Intro. Ein Traum. Beim österreichischen »You Give Love A Bad Name« rinnt dir dieses Gefühl schon beim ersten Ton runter, dieses Gefühl von Unsterblichkeit in einer Austropop-Disco. Eine gar rockige Hymne des Empowerments von einer der wenigen Frauen mit dem Etikett »Austropop«, in den Charts ganz übersehen, ein Fanliebling, ein phönixhaftes Aufstehen im Moment des Verletztseins. »Mei Herz hot zwar an Sprung / Owa deins is längst dafroan.« (do)


21. Opus »Live Is Life« (1984)

Es gibt wenige Songs, die man weltweit in einen Raum hinein singen kann, und es kommen von den Anwesenden die passenden Lyrics als Antwort zurück. Wahrscheinlich die einzige Zeile im Rahmen dieser Liste, die wohl überall funktioniert, ist »Live is life«, worauf höchstwahrscheinlich auch TibetanerInnen mit »Na na na na na« reagieren werden. Eines der letzten großen Mysterien der Menschheit ist die Schreibweise des Titels: Geht es eigentlich um Live-Musik? Schlicht ein Tippfehler? Oder ist Ewald Pfleger ein Freimaurer? (tz)

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