Der Voodoo in der Ansa Panier

The Gap präsentiert exklusiv »Heite grob ma Tote aus«, das erste Video von Voodoo Jürgens, der größten Dialekt-Pop-Hoffnung der Hauptstadt.

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Es läuft gut für Voodoo Jürgens. Sein Hype erinnert entfernt an jenen von Wanda – die Masse an treuen Anhängern, die bereits vor der immer noch ausstehenden ersten physischen Veröffentlichung eigener Stücke äußerst respektabel und rasant wachsend ist. Nach anfänglicher Skepsis wird der feine Herr, dem nicht weniger als die Zukunft des Dialekt-Pops zugedacht wird, nun endlich auch von FM4 gespielt und spielt im Sommer und davor überall, wo FM4 seine Händchen im Spiel hat: MQ-Eröffnung, Donauinselfest, als Opener am Popfest.

Man merkt: Diesem Mann wird man in den nächsten Monaten nicht ausweichen können. Sollte man auch nicht. Voodoo Jürgens kann alles, darf alles und sein im September erscheinendes, noch namenloses Album muss und wird in sehr vielen Jahresrückblicken auftauchen. Er wird Generationen vereinen, neue Maßstäbe setzen und so ziemlich alles auf den Kopf stellen. Voodoo Jürgens hat wahrlich Grund, sich zu freuen und jemand wie er hat auch Grund, Tote auszugraben.

Jetzt schon Klassiker

»Heite grob ma Tote aus« – so heißt auch das neue, erste offizielle Video, das The Gap exklusiv präsentiert. Bislang gab es ja nur Live-Videos, seine größten Stärken sind eh hier zu finden, auf der Bühne – meist alleine, in Zukunft auch mehr mit Kapelle, die er liebevoll »Ansa Panier« nennt und die ihm ausgezeichnet steht. »Gitti«, »Tulln« oder »Hansi der Boxer« – auch auf dem Album wird Nino hier zu hören sein – sind jetzt schon Klassiker für die Jürgens-Jünger. »Heite grob ma Tote aus« ist auch so einer. Der Song sei einfach am besten beim Publikum und dem persönlichen Korrektiv angekommen, meinte er noch im Interview Ende April.

Das Video stammt – wie auch alle Wanda-Videos; im letzten (»Gib mir alles«) hatte Voodoo Jürgens ja einen Gastauftritt, bei dem er den eigentlich geplanten, aber verhinderten Michael Ostrowski ersetzte – von Florian Senekowitsch, dessen Gesicht man auch vom »Bologna«-Bewegtbild kennt. Und auch in »Heite grob ma Tote aus« ist der Regisseur zu sehen: als Fragensteller, der den Voodoo zuhause bei der Oma abholt, bevor dieser mit seiner Gang durch die Wiener Unterwelt zieht, sich dabei als typischer Strizzi inszeniert, als jemand, dem man nicht so mir nix, dir nix über den Weg traut. Ein Bösewicht urwienerischer Prägung. Die gewisse Retrophilie, die für viele der zahlreichen Anhänger durchaus ein Hörargument ist, bedient das Video perfekt: die Gerätschaften des Film-im-Film-Teams, Kleidung, Mobiliar und natürlich der Videofilter, der an ganz frühe »Alltagsgeschichten« erinnert, an Kreisky-Reden, an ORF III spätabends. Ein Video, zugeschnitten auf einen Mann, von dem man in Zukunft noch sehr viel hören wird.

»Heite grob ma Tote aus« von Voodoo Jürgens ist ab sofort als digitaler Download erhältlich. Im September erscheint sein Debütalbum – wie die Single auf Lotter Label. Konzerttermine der nächsten Wochen: 28. Mai, Kleinreifling, Seewiesenfest; 8. Juni, Wien, Zum Gschupftn Ferdl; 25. Juni, Wien, Donauinselfest; 28. Juli, Wien, Popfest.

Bild(er) © (1) Screenshot Video, (2) Kurt Prinz
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