Nicht nur The Gap, nein, auch die Diagonale in Graz feiert dieses Jahr 25. Geburtstag. Schon mal zwei gute Gründe für eine Zusammenarbeit. Der dritte: Das historische Special des Filmfestivals ist heuer dem Thema »Rausch« gewidmet. Gemeinsam werden wir dieses daher von Graz nach Wien verlängern. Prost!
»Euphorie und Weltverdruss. Kater und Katharsis. Dem österreichischen Film – vielleicht Österreich per se – ist ein Hang zum Rausch nicht abzusprechen. Als vielgestaltiges Leinwandsujet suggeriert er dabei vieles: Leichtigkeit, Wunsch nach Emanzipation, Taumel, Verdrängung, Besinnungslosigkeit, Blödheit, Entstellung, Zerstörung, …« Die Bandbreite, die der Begleittext zum historischen Special der Diagonale 2022 dem Rausch als zentralem Topos des österreichischen Kinos attestiert, spiegelt sich auch im Kurzfilmprogramm wider, zu dem wir im Rahmen unserer Geburtstagsfeierlichkeiten gemeinsam mit dem Festival des österreichischen Films ins Metro Kinokulturhaus laden.
Bis zum Erbrechen
Zu sehen sind vier Filme, die jeweils ihren eigenen Zugang zum Thema finden. Da wäre etwa das »Rauschlied« aus der Operette »Künstlerblut« (1906), in dem Alexander Girardi singt: »So ein Schwipserl, so ein kleines, so ein Schwipserl, so ein feines, es erquickt uns, es entrückt uns der faden Wirklichkeit …« Oder der Zehnminüter »Rauchen und Saufen« (1997) von Albert Sackl, für den sich der Filmemacher im Zeitraffer dabei gefilmt hat, wie er viereinhalb Stunden lang Tschick und Wein »bis zum Erbrechen« konsumiert. Inklusive benommenes Resümee in Echtzeit.
In Florian Pochlatkos »Erdbeerland« (2012) wiederum suchen Teenager im Rausch eine Möglichkeit aus der Enge und Langeweile der Provinz auszubrechen. Und »LOLOLOL« von Kurdwin Ayub (2020), die mit »Sonne« den Eröffnungsfilm der heurigen Diagonale stellt, begleitet die 23-jährige Kunststudentin Anthea Schranz durch Wien – zwischen Sinnsuche und Stress, Coolness und Exzess.
Das einschlägige Kurzfilmprogramm zum Thema »Rausch« – in Kooperation mit der Diagonale und dem Filmarchiv Austria – ist am Mittwoch, dem 20. April 2022, um 20 Uhr im Metro Kinokulturhaus in Wien zu sehen. Tickets sind regulär um € 8,50 erhältlich, ermäßigt um € 7,— bzw. € 6,— (FAA-Club) sowie € 5,— (FAA-Uni-Club). Die Ticketreservierung ist hier möglich. Alle weiteren Details zu den Feierlichkeiten anlässlich von »Ein Vierteljahrhundert The Gap« findet ihr unter www.thegap.at/25.