Wenn die letzte Band verstummt, beginnen die Nadeln erst so richtig zu glühen. Wenn The Gap am 22. April im Wiener Fluc sein 25-Jähriges begießt, soll auch die musikalische Selection zwischen Tortenanschnitt und Sonnenaufgang eine feinfühlig erlesene sein. Diese vier local-but-not-least DJs tanzen mit uns durch die Nacht.
Kobermann
»Wenn Rauschen ein Pool wäre, dann wäre Kobermann ihr Bademeister«, lässt Johannes Piller fka Laminat ausrichten. Der umtriebige Plattenverleger versteht dabei nicht nur sein Handwerk, sondern auch einiges von den Wiener Gepflogenheiten. Denn der Produzent, DJ, Gewerkschafter und was sonst nicht alles ist nicht nur in der Szene der Hauptstadt, sondern auch in der Redaktion des gegenständlich gefeierten Mediums kein Unbekannter. 2009 erschien der erste Artikel von Johannes, der einen notorischen Drang zu Ein-Wort-Titeln gehabt zu haben scheint, auf thegap.at.
Nachdem ihn die Zeit der ausgedehnten Fingerübungen irgendwann als Booker und Geschäftsführer in die Grelle Forelle und anschließend ins benachbarte Das Werk führte, steht der mittlerweile etwas aus dem aktiven Clubbetrieb zurückgetretene Kobermann gut 13 Jahre später wieder auf unserer Bühne. Der Polyvinylchlorid-Liebhaber hatte seine Finger unter anderem bei Ascending Waves und Bebop Rodeo im Spiel und stützt mittlerweile als Co-Gründer von V.lan-Radio dem lokalen Clubkultur-Underground den Rücken.
Was bei dem fleißigen Discogs-Digger am Plattenteller landet, ist wohlfeil abgeschmeckt und entbehrt jeglicher Genregrenze – Hauptsache, es groovt, rauscht, brutzelt, zischt oder klingt auf sonstige Art schön. Mit seinen Releases beehrte Kobermann nicht nur das eigene, sondern auch international angesehene Labels – zuletzt durfte es mal wieder eine Platte auf dem Wiener Outlet Goldgeld Records sein.
Slot am 22. April im Fluc bei »Ein Vierteljahrhundert The Gap«: Café (oben) 0:00 Uhr bis 1:30 Uhr
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