Auch Mohammed mag Manner

Der Künstler Riiko Sakkinen verarbeitet in seinen Werken Facetten der Konsumkultur und widmet sich in seiner aktuellen Ausstellung thematisch auch der Integration. Ab heute kann man seine Werke auch in Wien bestaunen. Für die Süßen unter euch: Auch die Verpackung der allseits geliebten Manner-Schnitten wird zu Kunst.

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Dass wir alle ein wenig nach Individualisierung lechzen, ist ja schon länger auf dem Massenmarkt angekommen. Bis vor ein paar Tagen konnte man seine Individualität auch auf Manner-Verpackungen ausleben und diese mit dem Namen der Wahl beschriften lassen, um so ein bisschen Persönlichkeit in den Weiten des Konsums zu bringen. So individuell war das aber dann doch nicht: Damit das österreichische Kulturgut auch von arabischen Namen verziert werden konnte, war ein bisschen extra Effort notwendig – der Variationsgrad auf der auszuwählenden Namensliste blieb dann doch eher auf dem Level „Hans“.

Dieser Thematik nahm sich Sakkinen an. Der Künstler tobt sich schon länger an der Verfremdung von Verpackungen aus und übt damit kreative Kritik an Politik und Gesellschaft. Die kommt auch in seinen Zeichnungen, Slideshows oder Installationen zum Ausdruck. So verwandelte er beispielsweise eine Moet-Flasche in einen fancy Molotov-Cocktail oder fertigte „My Favorite“-Listen an. Zu seinen „favorite Seasons“ zählt unter anderem der arabische Frühling.

Jetzt präsentiert er eine Auswahl seiner Werke und die Verarbeitung der Manner-Thematik in Wien. Ab Donnerstag, den 23. Mai präsentiert das Wiener Kunstjournal „Collectors Agenda“ die erste Einzelausstellung des Künstlers in Österreich. In der aktuellen Ausstellung streut der Finne ein bisschen konstruktives Salz auf die aufgerissenen Wunden des westeuropäischen Scheiterns in Sachen Integration und Flexibilität. Auf seinem Blog sagt er übrigens, er sei sich sicher, dass Arnold Schwarzengger seine Arbeit sehr gefallen würde. Na dann: It’s Showtime.

Riiko Sakkinens Ausstellung „My Austrian Friends“, präsentiert von der Collectors Agenda wird am 23. Mai 2017 ab 19:00 Uhr eröffnet. Die Ausstellung wird bis zum 16. Juni am Franz-Josefs-Kai 3/16 zu sehen sein. sein. Geöffnet sind die Ausstellungsräume von Donnerstags bist Samstag von 12 bis 18 Uhr.

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