»Ich hoffe, der Film macht schlau, aber auch wütend« – Katharina Mückstein im Interview zu »Feminism WTF«

In ihrem neuen Dokumentarfilm wirft Katharina Mückstein einen Blick auf feministische Themen und lässt unterschiedliche Expert*innen sowie Aktivist*innen zu Wort kommen. Im Interview spricht die Regisseurin über ihre Definition von Feminismus, Dreharbeiten auf Augenhöhe sowie ihre Hoffnung für eine feministische Zukunft.

Bildet Banden!

Katharina Mückstein im Porträt

Katharina Mückstein: »Wo Geld wartet, ist die Männerdominanz meist nicht weit.« (Foto: Carolina Frank)

Katharina Mückstein wurde 1982 geboren und wuchs in Bad Vöslau auf. In ihrer Jugend war sie in der Punkszene unterwegs. Dort begann sie auch ihr Verständnis für soziale Gerechtigkeit und Feminismus zu entwickeln. Später schrieb sie sich für die Studien Philosophie und Gender Studies ein, bevor sie anschließend Regie an der Universität für Musik und darstellende Kunst studierte. Die Filmakademie beschreibt sie im The-Gap-Interview als »Kulturschock«, denn sie merkte schnell, wie patriarchal die Filmwelt noch immer geprägt war. Eine Änderung dieses Zustandes scheint seither eines ihrer zentralen Ziele zu sein. 2010 gründete sie – gemeinsam mit Flavio Marchetti, Natalie Schwager und Michael Schindegger – die Produktionsfirma La Banda Film. Der Name ist zugleich – erinnernd an den Spruch »Bildet Banden« – eine Ansage, denn gemeinsam lässt es sich besser gegen die Missstände in unserer Welt kämpfen.

2013 kam schließlich Katharina Mücksteins Spielfilmdebüt »Talea«, eine Mutter-Tochter-Geschichte, in die Kinos. »Ein grandioses Debüt über zwei Außenseiterinnen auf der Suche nach Halt und Identität«, berichtete etwa Sonja Neufeld (ORF). 2018 folgte ihr zweiter Spielfilm »L’Animale«, in dem abermals Sophie Stockinger die Hauptrolle spielt. Der Film feierte seine Premiere bei der Berlinale in der Sektion Panorama und erreichte dort den dritten Platz beim Panorama Publikumspreis. Bei der Diagonale ‘18 wurde das gesamte Ensemble mit dem Schauspielpreis ausgezeichnet. Über ihre Filme sagte Katharina Mückstein damals gegenüber The Gap: »Wenn ich also ein Genre für meine Filme finden könnte, dann würde ich es Coming-of-Awareness nennen.«

Bewusstsein für Themen wie Feminismus und soziale Gerechtigkeit zu schaffen, ist der Regisseurin ein Anliegen – nicht nur in ihren Filmen, sondern auch in den sozialen Medien. Auf Instagram (@katharina_karli_pincopallina) postet sie zu Themen wie Sexismus, Rassismus und LGBTQIA*-Rechten. Als wir sie zum Interview trafen, arbeitete sie gerade an einer Wiener Folge des »Tatort«. Die Beauftragung darf als Anerkennung ihrer Arbeit verstanden werden. Leise und angepasst wird Katharina Mückstein deshalb künftig wohl dennoch nicht sein.

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