Eine Gruppe möchte ich sein – Ja, Panik und das neue Album »Die Gruppe«

Ja, Panik veröffentlichen nach siebenjähriger Pause mit »Die Gruppe« ein Album, das niemand mehr erwartet hat. Sie werfen darin einen Blick zurück und entwickeln gleichzeitig jene Themen weiter, die Andreas Spechtl schon immer beschäftigen. Zur Corona-Krise passt das Ergebnis fast zu gut.

Ja, Panik im Jahr 2021: Stefan Pabst, Andreas Spechtl, Sebastian Janata und Laura Landergott (v. l. n. r.) — Foto: Max Zerrahn

Timeline: 20 Jahre Ja, Panik

2001 — Im burgenländischen Gymnasium gründen Andreas Spechtl und Stefan Pabst die Band Flashbax, aus der später Ja, Panik hervorgehen wird. 2004 erscheint das Album »Straight outta Schilfgürtel«, aufgenommen in der
Cselley Mühle in Oslip.

2006 — Die mittlerweile nach Wien übersiedelte Gruppe benennt sich um, inspiriert von der Textzeile »Und ja, Panik treibt mich« aus »Totengräber gegen Geisterjäger«, der Abschlussnummer des Debütalbums von 2006.

2008 — Die Spex bezeichnet den 2007 veröffentlichten Nachfolger »The Taste and the Money« als die »wichtigste deutschsprachige Platte seit Blumfelds ›L’etat et moi‹«.

2009 — »The Angst and the Money« erscheint auf dem Berliner Label Staatsakt. Die Band trennt sich von ihrer langjährigen österreichischen Agentur Ink Music und zieht nach Deutschland. Spechtl: »Unsere alte Wiener WG in unserem Ford Transit nach Berlin zu übersiedeln, war ein emanzipatorischer Höhepunkt.« Als im Rahmen der Studierendenproteste das Audimax besetzt wird, spielt die Gruppe ein Konzert auf den Stufen der Uni Wien.

2010 — Am Kremser Donaufestival performt die Gruppe den Auf- und Abbau ihres Equipments, spielt jedoch kein Konzert. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts reisen Ja, Panik nach Ägypten und in den Sudan. Der frühe jugendliche Übermut weicht immer deutlicher einer konzeptionellen Entwicklung.

2011 — Die Manifestation des Kapitalismus in unserem Leben ist die Traurigkeit: Mit »DMD KIU LIDT« liefern Ja, Panik ein epochales, 14-minütiges, diese Band definierendes Titelstück des gleichnamigen Albums ab, das The Gap in seiner »AustroTOP«-Ausgabe 2020 zum fünftwichtigsten österreichischen Popsong aller Zeiten kürt. Spechtl: »Diese Platte hat mir am meisten abverlangt.«

2014 — Das nur noch zu dritt aufgenommene »Libertatia« wird veröffentlicht. Laura Landergott (ehemals mit Voodoo Jürgens bei der Band Die Eternias aktiv) stößt zur Gruppe Ja, Panik.

2016 — Die Autobiografie »Futur II« markiert das vorläufige Ende der Bandgeschichte. Spechtl veröffentlicht danach drei Soloalben, Sebastian Janata musiziert als Worried Man & Worried Boy mit seinem Vater und schreibt den Roman »Die Ambassadorin«.

2021 — Mit »Die Gruppe« melden sich Ja, Panik aus einer siebenjährigen musikalischen Schaffenspause zurück. Spechtl: »Das Hervorholen und Zusammenfinden ist für mich das Wichtigste an der Platte.«

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