Label-Wirtschaft

Österreichische Indie-Labels werden mittlerweile richtig alt. Wie lässt es sich als kleine Plattenfirma hierzulande überleben?

Label sein alle reicht nicht

Alle österreichischen Indie-Labels, die auch dezidiert davon leben können und wollen, konnten sich nie nur auf das Veröffentlichen von Platten verlassen, davon kann keiner leben. Man muss sich dafür breiter aufstellen. Hier sind vier Beispiele, wie es gelingen kann.

MONKEY

»Das pure Überleben allein ist eine nicht geringzuschätzende Leistung. Wir sind auch als Dienstleister tätig und nicht nur als l’art pour l’art-Vehikel«, erzählt Monkey-Chef Walter Gröbchen. Sein Label macht auch Auftragsfertigung, Promo, Verlag, Events und Management.

AFFINE RECORDS

Affine Records, das mit Releases von Cid Rim, Wandl und Ogris Debris tatkräftig zum Hype österreichischer Musik beigetragen hat, erzielt seine Erlöse aus »einer Mixtur von Sales (vermehrt auch Streaming), Lizenzierungen und Artist Booking«, wie Chef Jamal Hachem erklärt.

WOHNZIMMER RECORDS

Bei Wohnzimmer Records sind es gar ein Promotionsbüro und ein Interactive Studio, die das Label finanzieren, da man »im Gegensatz zu anderen Labels weder an Airplay-Tantiemenen, Konzertgagen oder Merchandising beteiligt ist, deshalb kommen unsere Einnahmen fast ausschließlich aus dem Verkauf von Tonträgern«, ergänzt Lelo Brossman in Vertretung von Wohnzimmer-Chefin Kerstin Breyer, eine der sehr wenigen Frauen an der Spitze einer heimischen Plattenfirma.

LAS VEGAS RECORDS

»Seit ein paar Jahren bilanzieren wir durchwegs positiv«, erzählt Chef Andreas Jantsch, »der Gewinn setzt sich dabei aus einer Vielzahl von kleineren Posten zusammen. Wie dem CD-Verkauf und der Einnahmen aus der Vermietung unserer Rechte. Wir betreiben mittlerweile aber auch Equipmentverleih, vermieten Proberäume, bieten Promotion an und Ähnliches.«

Bild(er) © Nikolaus Ostermann
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