Mood by Fvlcrvm

Fvlcrvm ist einer der interessantesten Produzenten aus Osteuropa. Mit seiner Mischung aus Club und Pop trifft er bei uns direkt einen Nerv. Für The Gap hat der slowakische Musiker eine Playlist voller Inspiration und ein paar Sager verloren.

© Julian Harather

Mit »Words« hat Fvlcrvm die 1-Million-Streams-Marke geknackt. Auch wenn der Hit schon 2018 rauskam, hat er sich mitunter erst Anfang des Jahres bis zu einschlägigen Algorithmus-NutzerInnen durchgeschlagen. Pünktlich zum Release der EP »attentioncore« war Fvlcrvm also vielen, die seine Musik potentiell spannend finden, ein Begriff – »Words« sei Dank. Von Bratislava aus bastelt der Produzent und Sänger an Dancepop, der sowohl genug Edge hat, um im einen oder anderen Club einen aufgedrehten Fader zu finden, als auch genug Eingängigkeit, um in der einen oder anderen Playlist auf dem Weg zur Arbeit einverleibt zu werden. Wir haben Fvlcrvm selbst nach seinem Geheimnis gefragt, wie er zwischen dem Besten dieser beiden Welten so leicht hin und her wandeln kann wie einst Hannah Montana. Und weil wir bei so einer interessanten musikalischen Herangehensweise natürlich wissen wollen, welche Inspiration dahinter steckt, hat uns Fvlcrvm auch gleich eine exklusive »Mood«-Playlist zusammengestellt.

Deine EP heißt »attentioncore«. Was magst du lieber – Aufmerksamkeit bekommen oder aufmerksam sein?

Mich auf irgendwas länger zu konzentrieren, ist in letzter Zeit sehr schwierig für mich. Aber ich fühle mich immer noch wohler im Struggle, aufmerksam zu sein, als in Situationen, in denen ich selbst Aufmerksamkeit bekomme. Ich kann auch Kritik besser vertragen als Lob. Ich weiß, dass es wichtig ist, da dazu zu lernen, weil das, was ich tue, nicht mehr nur mit mir zu tun hat, sondern auch mit meinem Label und all den Leuten, die mich unterstützen. Aber ich weiß immer noch nicht, was ich mit meinen Händen tun soll, wenn mir jemand persönlich ein Kompliment macht.

Dein Sound oszilliert zwischen Club und Pop, was einen an ProduzentInnen aus UK erinnert. Wo ist dein musikalisches Zuhause?

Ich wünschte, ich hätte eines. Alle paar Jahre ändert sich das radikal, aber ich denke, das ist, was es für mich interessant macht. Viele Inspirationen kommen von kleinen, unbekannten ProduzentInnen, die mit Ressourcen, die quasi für alle zugänglich sind, ungewöhnliche Musik machen. Ich glaube, es gibt viel zu viele Menschen, die Angst haben, etwas Neues auszuprobieren.

Fvlcrvm war für dich als »innocent side project« geplant, aber schon der erste Release hat einiges an Aufmerksamkeit generiert. Warum denkst du, hat deine Musik so schnell ein Publikum gefunden?

Das weiß ich ehrlich nicht. Aber vielleicht wegen meiner Wurzeln im Songwriting? Dafür habe ich meine Tracks am Anfang gehasst, vor allem jene, die für Clubs gemacht waren, weil ich sie oft überkompliziert habe. Aber langsam fing ich an, das anzunehmen und es zu meinem Vorteil zu nutzen. Fehler sind eigentlich großartig.

Magst du uns noch ein bisschen was zu deiner »Mood by Fvlcrvm«-Playlist sagen?

Die erste Hälfte sind Tracks von eher unbekannteren ProduzentInnen-FreundInnen aus meiner Gegend, auf die ich wirklich stolz bin. Und die zweite Hälfte besteht aus meinen 2020 Sommer-Hymen.

»attentioncore«, Fvlcrvms aktuelle EP, ist via Universal Music und Mom I Made It erschienen. Ein Konzert in Wien musste abgesagt werden. Hier bleibt ihr auf dem Laufenden.

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