Musikexport aus Österreich

Austrian Music Export veranstaltete in Kooperation mit dem Waves Vienna Festival einen Workshop zum Thema Musikexport. Geladen waren Musiker, Booker, Labelbetreiber und Interessierte.

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Rund 20 Beteiligte fanden sich am 5. Juni in der Mica zusammen um sich anzuhören, was der Austrian Music Export für sie tun kann, damit sich Musik und Musiker aus Österreich im Ausland vermarkten lassen. Was macht dieser Austrian Music Export eigentlich konkret? Und bringt das was?

Zunächst handelt es sich um eine Plattform, die es seit Anfang 2012 gibt und aus einer Initiative der Mica Österreich und dem Österreichischen Musikfonds entstanden ist. Dabei will man zeitgenössische Musik aus allen Genres exportieren und kräftig unter die Arme greifen. Und zwar über drei Säulen: Vermittlung von Infos über Künstler, Verlage und Labels aus Österreich, Aufbau eines Netzwerks aus Fachleuten und Medien, sowie Reisekostenunterstützung und Vertretung österreichischer Musik auf internationalen Messen, Konferenzen und Festivals. Der Austrian Music Export fördert insofern ebenso internationale Showcases (kleine Konzerte vor Fachpublikum) von lokalen Künstlern und fördert die internationale Nutzung des österreichischen Repertoire, indem er als Durchlauferhitzer für Labels, Agenturen und Künstler agiert.

Quid pro quo

Neben Website, einer Datenbank und dem monatlichen Newsletter, werden Promotion-Tools entwickelt und internationale Partnerschaften aufgebaut und gepflegt. Ebenso versteht man sich als professioneller Berater für Künstler und Unternehmen und als erste Anlaufstelle der österreichischen Musikwirtschaft im Ausland. Die Organisation von internationalen Konferenzen wie dem Waves Vienna Festival und Popfest Wien versteht sich dabei.

Doch alle diese Mühen sind nichtig, wenn nicht an einem Strang gezogen wird. Künstler, Agenturen und Verlagen sollten ihre Informationen dem Austria Music Export zu übermitteln. Es kann eine Band eine noch so gute Platte veröffentlichen, es nützt nichts, wenn abseits der Alpen niemand davon Wind bekommt. Das Exportbüro will hier helfen, kennt ein paar Multiplikatoren, versucht von guter Musik zu überzeugen. Wenn aber das Ausland keinen Einblick in den österreichischen Musikmarkt hat, wenn Medien und Labels nur einen Download mehr in ihre Inbox bekommen, der vielleicht brillant, aber nicht professionell aufbereitet ist, ist es oft kein Wunder, wenn eine Art Minderwertigkeitskomplex wie ein Geist durch die heimische Gefilde zieht. Dass es auch anders geht, ist durch mehr als eine Handvoll österreichischer Acts widerlegt, die quer durch Europa touren.

Paradoxien in Wien

Die Promotion der eigenen Band auf Festivals, Konferenzen oder Showcases kann ein wichtiger Schlüssel sein, um sich international auf die Landkarte zu rufen, Kooperationen auszudealen oder Gigs zu bekommen. Das klappt nicht immer. Oder klappt manchmal auch anders (siehe Left Boy, siehe Soap&Skin, siehe Fennesz). Aber es klappt eben doch immer wieder.

Genauso geschah dies letztes Jahr bei der ersten Ausgabe des Waves Vienna Festival. Der Promoter der Band School Is Cool drückte nach dem letzten Panel so gut wie allen Professionals selbst gedruckte Flyer in die Hand und lud sie auf ein Bier zu seiner Band ins Fluc ein, die zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt dort spielten. Wieder Erwarten fanden sich viele der persönlich Geladenen ein und bemusterten die performenden Belgier. Dafür muss man nicht unbedingt um mehrere hundert Euro ins Ausland reisen um in einer vielleicht unbekannten Stadt dann doch nicht die richtigen Leute zu treffen und frustriert wieder den Heimweg anzutreten. Mit dem Wissen über die eigene Stadt im Hinterkopf könnten genau solche Aktion den heimischen Labels und Künstlern ein Festival mit deren Teilnehmern zu Gute kommen. Doch das wird ihnen wohl niemand abnehmen können.

Die Leiter des Workshops waren Tatjana Domany (Österreichischer Musikfonds/Austrian Music Export), Thomas Heher (Waves Vienna Festival) und Franz Hergovich (Austrian Music Export/Mica – Music Austria). Doch w

www.musicexport.at

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