Muttersprachenpop – die wichtigsten Veröffentlichungen im Juli 2019

Deutschsprachiges zwischen Euphorie und Kapitulation, zwischen Pathos und Befindlichkeit. Ausgewählt von Dominik Oswald.

Außerdem erwähnenswert:

Donots – »Silberhochzeit«

(VÖ: 5. Juli 2019)

Die Gruppe aus Ibbenbüren feiert ihr 25. Bühnenjubiläum und feiert dies standesgemäß mit einer Zusammenstellung der bisherigen Songs. Man exerziert dabei die Irrungen und Wirrungen eines Vierteljahrhunderts durch, von den Beginnen in der Neunzigern und in englischer Sprache bis zur über die sprachliche Deutschwerdung bis hin zum im April veröffentlichten Song »Scheißegal«, der  fast schon nostalgisch den Werdegang in einem Schlagwort zusammenfasst.

Marathonmann – »Die Angst sitzt neben dir«

(VÖ: 19. Juli 2019)

Wenn eine deutsche Punkformation bereits das vierte Album in die Läden stellt, hat sie noch wenig falsch gemacht. Möglich macht das der sowohl für die nicht ganz so strenge Kapuzenpolizei als auch für rockaffine Popper taugliche Stil, der sich auch auf dem neuen Album nicht sonderlich ändert. Marathonmann präsentieren auch auf »Die Angst sitzt neben dir« eingängigen Emo mit relatable Texten für das Überleben in einer Zeit der Umbrüche, gesellschaftlich und in einem selbst.

Enno Bunger – »Was berührt, das bleibt«

(VÖ: 26. Juli 2019)

Spätestens mit seinem letzten – stellenweise überragenden – Album »Flüssiges Glück« hat sich Enno Bunger vom klassischen zum modernen Songwriter emanzipiert, hat das Klavier stellenweise auch durch Elektronik getauscht. Das neue Album führt diesen Weg weiter: Melancholischer Indie-Pop, der aber stellenweise auch ein bisschen zu sehr an das große Pathos glaubt und ein bisschen zu sehr in Richtung Charts schaut. Aber: Enno Bunger hat es aber auch wirklich einmal verdient, noch mehr Gehör zu finden.

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