Oh du mein Koali

Das Buskers Festival feiert fünfjähriges Jubiläum. 100 Straßenmusiker, Artisten, Magier und selbsternannte Vagabunden zauberten geschätzten 60-tausend Besuchern auf sechs Bühnen ein Lächeln auf die Lippen.

Die Gegend um den Karlsplatz galt lange als Problemzentrum Wiens. Er war Drogenumschlagplatz und Hot Spot der Substiszene. 2011 wurde das Projekt Karlsplatz.org damit beauftragt die Gegend rund um den Resselpark künstlerisch zu stimulieren und aufzuwerten. Veranstaltungen wie das Buskers Festival, das Popfest oder der Karlstag helfen dabei. Weiters gibt es regelmäßig Lesungen, Kino, Theater und Musikkonzerte. Freiräume werden plötzlich künstlerisch bespielt, ohne dass gleich irgendwelche Immobilien damit aufgewertet werden sollen. Die Hochburgen der Straßenkunst sind ja sonst eher Prag, Barcelona oder auch Linz. In Wien vor allem deswegen nicht, weil die Auflagen sehr streng sind. Es ist schwierig überhaupt eine Platzkarte zu bekommen, die Zeiten sind reglementiert und Verstärker verboten.

Beim ersten Buskers Festival 2011 waren es noch etwa 5.000 Besucher, dieses Jahr schätzt die Polizei 50-60.000. Obwohl das Festival sehr international besetzt ist – die Künstler reisen etwa aus Brasilien, Japan und Mexiko an – wird darauf geachtet, dass genug Österreicher dabei sind. Insgesamt beworben sich dieses Jahr 400 Künstlergruppen um einen der begehrten Plätze, nur 40 davon wurden genommen. Um die Vielfalt zu gewährleisten dürfen nur 5 Gruppen aus dem Vorjahr wieder kommen.

Der ehrenamtliche Verein finanziert sich hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge. Es wird die Anreise der Künstler bezahlt, ansonsten leben die Künstler nur vom Hutgeld. Welches bei so vielen Besuchern wohl sehr gut ausgefallen sein dürfte. Am Buskers Festival gibt es keine Bühnen, dadurch ist es wahrscheinlich überhaupt erst in diesem Rahmen finanzierbar. Das macht aber nichts, ganz im Gegenteil es entsteht eine Nähe zwischen Publikum und Künstler. In zahlreichen Workshops kann man sich selbst etwa als Jongleur versuchen. Seit 2013 ist das Buskers Festival ein Ökoevent mit Fokus auf Müllvermeidung. Der Umwelt zuliebe gilt am Festivalgelände Flaschen-, Dosen- und Flyerverbot.

An jeder Ecke gab es drei Tage lang etwas zu entdecken. Herum tobende Kinder, beeindruckende Shows und das alles vor der beeindruckenden Kulisse der Karlskirche.

Das Buskers Festival wird organisiert vom Verein Buskers Wien.

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