Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen

Der österreichische Autor lässt seinen Ich-Erzähler in Brüssel am Flughafen sitzen, warten und erzählen.

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Es sind zwei verschiedene Vorgänge, die dabei zusammenspielen: meist speisen sich die Gedanken aus dem, was er sieht und er hört, doch gelegentlich kommt der losgelöste Gedanke aus dem Kopf hinzu, und dann wird es besonders spannend, rauschen diese Gedanken doch wie verglühende Kometen in den geordneten Text hinein. Bei Xaver Bayer funktioniert dies, da er ein sehr reizempfänglicher Autor zu sein scheint, der regelrecht seismographisch auf seine Umwelt und auch auf sich reagieren kann. Das daraus entstehende Mosaik besticht durch eine eigenartige Schönheit: Der Autor sieht, der Autor hört und denkt, aber dennoch bleibt er in seiner Isolation zurück. In der Einzelhaft entwirft er seine Welt und schreibt sie nieder. Dazu benötigt er die passende Form. Bayer hat sich für das einzig Richtige entschieden: Eine durchgehende Erzählung ohne Punkt und ohne Absatz. Ein Werk aus einem Guss sozusagen, das von der ersten bis zur letzten Silbe durchfließt, ohne Kompromisse, aber mit viel Gefühl. Ein Kunstwerk.

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