For Colored Girls

Eine Collage an Einzelschicksalen, die jede Möglichkeit für Herzschmerz genussvoll auskostet. Nur knapp schrammt dieser Film am ganz, ganz großen Kitsch vorbei.

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"For Colored Girls" ist eine Collage aus Schmerz, Hoffnung und enttäuschten Erwartungen. Und die Adaption eines Theaterstücks von Ntozake Shange. Episodisch erzählt Regisseur Tyler Perry von einer Gruppe schwarzer Frauen, starke Persönlichkeiten, die – jede für sich – von der Gesellschaft und ihren unmittelbar Nächsten in den persönlichen Wahnsinn getrieben werden.

Vergewaltigung, häusliche Gewalt, Unzuverlässigkeit – jede Frau (u.a. Whoopi Goldberg, Loretta Devine) ist mit einem anderen Dilemma konfrontiert. Eine Nymphomanin (Thandie Newton), die aus Zwang mit der männlichen Hälfte der New Yorker Stadtbevölkerung das Bett teilt. Eine zukunftsreiche junge Tänzerin (Tessa Thompson), die ein Collegestipendium in Aussicht hat, aber aus Versehen schwanger wird und bei einer trippigen Wunderhexe (Macy Gray) abtreiben lässt. Eine erfolgreiche Chefredakteurin (Janet Jackson), die innerlich verroht.

"For Colored Girls überzeugt mit einem hochkarätigen Cast, allen voran Kerry Washington als Sozialarbeiterin und Kimberly Elise als Ehefrau eines versoffenen und verwirrten Kriegsveteranen. Inhaltlich fischt Perry aber in eher seichten Soap-Oper-Teichen. Wie die Erzählungen miteinander verknüpft sind, schrammt knapp am Peinlichen vorbei, einige Szenen sind all zu konstruiert.

Es ist der Entwurf einer melodramatischen Soap-Oper in Spielfilmlänge, gut gemeint aber nicht ganz getroffen. Hollywood packt schon lange nicht mehr soviel Hollywood in seine Filme, wie es Tyler Perry tut.

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