Ascent/Decline

Anschwellende Electronica, poppige Momente, ambientöses Geknister und dabei immer einen Fokus auf den tanzwilligen Floor. Andreas Buchner debütiert ohne einen Ansatz von Frittenbude.

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Der Albumtitel ist Programm. Bei jedem Track ist eine deutlich hörbare Steigerung zu vernehmen, bevor es wieder zur Entspannung kommt und das nächste Stück beginnt – was dazu führt, das Album für ein einziges großes Gesamtwerk zu halten. Zwischen den Stücken rauschen fließende Übergange. Durch dieses Trackmuster wird eine spezielle Eigendynamik erzeugt. Sphärische Sounds treten deutlich in den Vordergrund. “Ascent/ Decline“ kann generell ein durchwegs organischer Sound attestiert werden. Field Recordings und teils selbst eingespielte Instrumente verleihen dem Album Ruhe und Wärme sowie eine Art von Naturklang, Pantha Du Prince lugt um die Ecke, während sich Andreas Buchner seine eigene Walddisko zimmert. Auch durchaus stimmig: das Cover mit Waldlichtung und zwei überlappenden Dreiecken. Manchmal vielleicht sogar die Spur zu stimmig.

Andreas Buchner stammt aus Landshut in Bayern und lebt seit ein paar Jahren in Wien. Neben seinem Projekt “Oberst & Buchner“, mit dem er zu Beginn des Jahres eine EP auf dem Wiener Label Schönbrunner Perlen releast hat, produziert Buchner auch solo. Dabei ist 2011 über die Sommermonate Juli und August ein Konzeptalbum entstanden. “Ascent/ Decline“ ist der Name seines zehn Tracks langen Debüts. Dieses erscheint auf Martin Steers Label Antime. Wie beim vorletzten Radiohead-Album kann man hier selbst entscheiden, was man dafür zahlen möchte.

Fein gestrickte Electronica mit einem Schuss Pop gibt es auf ganzer Spiellänge zu hören. Immer wieder verliert man sich bei gezielt eingewobenen Vocals, in verträumt-malerischen Melodien und Klängen. Durch das Auf- und Absteigen erzeugt Buchner packende Spannungsbögen. Am Ende des Albums ist die Versuchung groß gleich noch eine Runde in der Walddisko zu drehen. Techno, der nah an der Natur gebaut ist, gab es früher schon (einmal sogar am Cover von The Gap), Andreas Buchner setzt mit feinsinnigen Sounds und aufbäumenden Stimmungen ein Ausrufezeichen auf genau diese Lichtung.

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