Changing Days

Willkommen in der Atmosphäre, beim Versteckenspielen im faden Emo-House von Mano Le Tough.

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Nach spärlich gestreuten EPs zeigt der Ire Niall Mannion mit seinem Erstlingsalbum auf, wie langweilig Ambient-House sein kann – und dass zu viel Repetition tatsächlich schaden kann. Hier helfen selbst die trivialen Geigen nicht, die deplatziert über den Mix gestreut sind. Mannion hat aber ein weitaus größeres Problem: Gesang. Der ist einfach nicht besonders besonders. Schwierig nachzuvollziehen, warum er auf dem Album trotzdem so exzessiv Gebrauch von der eigenen Stimme macht. Mit seinen Remixes, etwa Róisin Murphys "Simulation", beweist Le Tough eindrucksvoll, dass er sein Handwerk bestens versteht. Aber eben dann, wenn er andere singen lässt.

"Changing Days" überrascht auch durch das explizite Fehlen von Nummern, die hängen bleiben – und das selbst beim dritten Replay. Am deutlichsten wird der Popanspruch dieser Platte bei der ersten Nummer "Cannibalize", die sich mantrisch um die eigene Achse dreht. Mano Le Tough zeigt, wie eine Version von Future House klingt: Easy Listening-Musik, bei der sich der Beat hinter den Flächen versteckt, oder umgekehrt. Was hier gespielt wird, klingt extrem verhalten. Bei diesem Versteckspiel wird niemand gefunden, außer vielleicht der (redundante) Vergleich zum Permanent Vacation-Kollegen John Talabot. Der macht das mit der neuen House-Musik aber irgendwie besser.

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