Die Ordnung der Worte

Pål H. Christiansens Roman „Die Ordnung der Wörter“ liest sich, wie wenn ein Ex-BRAVO-Musikredakteur einen Roman geschrieben hat.

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Witz! Christiansen ist ein norwegischer Literat, der sich scheinbar in den 80ern in A-ha verknallt hat, die mit „Take on me“ zumindest einen Welthit schufen, und mit dem dazugehörenden Video-Clip Fixstarter in jedem Retro-Clip Format sind.Nicht unspannend, dies seinem Romanhelden Hobo anzuhängen, der mittlerweile schon 40 ist und noch immer nicht von „Take on me“ genug kriegen kann. Nur zu, die Peinlichkeit ist ein erlesnes Gut, das einen viel zu geringen Einzug in die Literatur findet.

Zu A-ha gesellt sich natürlich ein Plot. Hobo, Korrektor eines Osloer Massenplattes wird gekündigt, parallel dazu wird seine Freundin von ihm (?) schwanger und in seiner Wohnung verschwinden auf sonderbarer Weise immer mehr Möbelstücke. Gegensätzlich zu dieser Misere hat Hobo den Traum nicht aufgegeben, ein berühmter Literat zu werden. In London will er durchstarten, so eben wie die Jungs von A-ha! Dazu räumt er mit dem verschnarchten Oslo, der umambitionierten Reihenhauskultur und dem Wohlfahrtsstaat auf. Wie ein aus der Kontrolle geratener Elektroflieger saust er durch die Gegend und treibt es dabei mächtig bunt. So ganz anders als seine besonnenen Kollegen aus dem hohen Norden. Hobo wird nicht berühmt, so bleibt er der norwegischen Szene erhalten. Dafür wird er Vater. Das Glück hat also kurze Beinchen.

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