„Einfache Gewitter“ nennt der schottische Autor William Boyd seinen Roman, der in Summe doch eher einem Orkan gleicht.
Den Wissenschaftler Adam Kindred scheint es in diesem Orkan zu zerreißen, denn er steht unter dringendem Verdacht, Philip Wang ermordet zu haben. William Boyd zählt zu den Altmeistern seines Faches. Vom Roman bis zum Drehbuch, Boyd hat sich in alle erdenklichen Richtungen einen Namen gemacht. Jetzt spielt er all sein Wissen aus, um mit „Einfache Gewitter“ einen souveränen und zugleich packenden Thriller mit sozilogischem Hintergrund hinzulegen. Dahinter steckt nun eine ordentliche Portion Gestaltungskraft. Und natürlich fährt ein Autor wie Boyd sehr anständig mit der englischen Upperclass Schlitten. Böse, böse, und gerade deshalb wirklich lesenswert, sogar in der Wortschöpfung. Denn, wann hat man beispielsweise das letzte Mal das Wort „pfirsichgrau“ schwarz auf weiß vor sich gehabt?