Nach ihrem Roman „Vienna“ hat Eva Menasse nun einen Band mit sieben Erzählungen vorgelegt.
Sieben Erzählungen, die allesamt von Verfehlungen handeln. Genauer von den sieben Todsünden, wie die katholische Kirche sie kennt. Da ist Rument, der sich sonntagmorgendlichen Sex mit seiner kranken Frau wünscht („Wollust“), oder Ilka, die ihren Sohn Joshi in einem Anflug von Zorn (so auch der Titel der Erzählung) brutal verstößt. Menasse schildert mit einer Vorliebe für Andeutungen und einem feinen Gespür für die vertrackten Beziehungsnetze der fehlbaren Mitmenschen. Und sie ist eine Autorin, die ihre Protagonisten nicht allein im Regen stehen lässt, wenn sich diese wieder einmal versündigen. Was sie, wenig verwunderlich, in diesem Buch recht oft tun.