Meteorology

Der reifere Nicolas Jaar, der funkigere Audio Werner, der experimentellere Jickael Mackson. Da hat sich drei Jahre warten ausgezahlt.

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Als 2007 „Midnight Black Indulgence“ von Daniel Gardner aka Frivolous erschien, war dieses ein Aha-Moment im damaligen Minimal Techno-Hype. Warme Grooves, funky Vocals und positive Energie sprudelten aus dieser musikalischen Quelle. „It’s not you, it’s just me and my social anxiety“. Augenzwinkernd blinzelte er der Hörerschaft entgegen, und auch als Emoticon Don auf Minibar war sein Sound so bestechend zielsicher, dass zwischen Deephouse und reduziertem Techno einfach fast kein Platz mehr für diese Art von Leichtfertigkeit übrig blieb. Nun erscheint dieser Tage auf Cadenza sein Nachfolgewerk „Meteorology“. Gardner verarbeitet die letzten Jahre seines Lebens: Von Berlin und dessen Bewohnern verschreckt auf Grund ihrer oft kalten Art und Beziehungsstress, packte er sein Studio ein und begab sich vier Monate lang auf eine Insel im Pazifischen Ozean, um dort an seinem Album zu arbeiten. Am Tag vor der geplanten Ankunft seiner Freundin erhielt er eine E-Mail von ihr, in der sie mit ihm Schluss machte. Auf elf Stücken werden wir Zeugen von Daniel Gardners Hin- und Hergerissenheit. Dabei schafft es Gardner, diese stimmig umzusetzen, bringt seine Stimme wieder mit ein („Back Into The Deep“) und schafft es, die Wende selbst herbeizurufen („One Final Solstice“). Experimenteller House auf höchstem Niveau, unverkennbar herausgearbeitet mit Unterschrift und garantiert nachhaltiger als vieles, was sonst auf Cadenza in der jüngsten Vergangenheit erschienen ist.

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