Mitternacht in Palermo

Affenhitze in Palermo. Zwei Autos stehen sich in einer engen Gasse gegenüber.

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In einem Auto sitzt die alte Albanerin Samira, im anderen die bildhübsche und lesbische Wahl-Mailänderin Rosa. Eine der Damen müsste den Retourgang einlegen, doch keine will den Platz räumen. Die sizilianische Autorin Emma Dante hat in ihrem modernen Drama alles richtig gemacht: Es ist eine tragische Geschichte die ohne großen Sieger auskommen muss. Keine Schwarzweißmalerei, sondern die Autorin erklärt die Beweggründe beider Damen, warum sie sich so stur verhalten und keine den Retourgang einlegt. Ihre Aufmerksamkeit richtet die Autorin auf einen knappen Handlungsbogen, hier wird die Dramatikerin in ihr spürbar. So nebenher kann dieser Roman auch als vortreffliches Stadtporträt gelesen werden. Die Spannung hält bis zum Schluss, nicht nur deshalb, weil dieses „High Noon“ von Frauen ausgetragen wird.

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