Nein!

Die Kölner schaffen es das unerträgliche Album „Lemming“ noch zu toppen. Alles wissen, alles kennen – aber gar nichts verstehen.

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Ich bin zu alt für so einen Scheiß. Dass war ich schon mit 20. 24 Jahre später gibt es einfach keinen Grund mehr so eine Musik wie die des 2001 gegründeten Trios Locas In Love in irgendeiner Form mit relativierenden Argumenten – „klingt doch hübsch“, „ist gut gemacht“, „tut niemandem weh“ – gut zu finden. Solche Bands sind der Grund, warum mir das Herz immer mehr bei Musik aufgeht die instrumental ist oder deren Texte in Sprachen gesungen werden, die ich nicht verstehe.

An den Anfang setzen sie ein unerträglich dummes Manifest, mit dem von einem wahrscheinlich befreundeten Schauspiel- oder Radio-Onkel gesprochenen Totschlägersatz „Wenn alles gesagt ist und die Worte ausgehen und die Reime und die Satzzeichen und das meiste eine Wiederholung ist oder nichts bedeutet, muss jeder Satz eine Entscheidung sein.“ Als könnte das suggerieren, dass den folgenden Sätzen tatsächlich eine solche Entscheidung innewohnt – clever!

Es passt schon, dass dann relativ bald inmitten des eh okayen Indie-Geschrammels die bürgerlichen Behübschungsinstrumente par excellence auftauchen: Streicher. Wenn die Berliner Mia das musikgewordene Unerträgliche an der CDU/ÖVP sind, dann sind Locas In Love das Unerträgliche an kulturaffinen Grünen. Da hilft selbst eine bürgerliche Revolution nicht mehr.

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