Oui Oui Si Si Ja Ja Da Da

Das zehnte Studioalbum zeigt die prototypische Londoner Band in klassischer Form. Kenntnisreiches, britisches Pop-Entertainment in full effect, amüsant und anregend.

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Die Idee einer Band, die einfach ihr Handwerk versteht, mag sich – so hingeschrieben – im Jahr 2012 nicht sonderlich aufregend ausnehmen. Madness, die 2009 mit ihrer London-Saga „The Liberty Of Norton Folgate“ wenigstens in England eine erstaunliche kommerzielle Rennaissance samt begleitender Kritikergunst erlebten, sind genau das. Als Ska-Band gestartet, wucherten sie schon bald im Sound eines (in der gesellschaftlichen Realität lang gescheiterten) multikulturellen United Kingdom, kombiniert mit diesem spezifisch englischen Blick für kleine soziologische Dramen und unprätentiöse Alltagserkenntnisse, die an den großen Wahrheiten kratzen.

Längst so staatstragend, dass sie zum Queen-Jubiläum aufspielten, geben sich Madness hier keine Blöße, selbst die Eigenzitate („How Can I Tell You“) kommen so gekonnt daher, dass Widerstand zwecklos ist, bei einem Song wie „My Girl 2“ sowieso. Was will der Mensch mehr als Musik, die Spaß macht und vermittelt, ohne komplett blöd und obsolet zu sein?

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