Paspanga

Wenn der Klang der Sahel Zone und elektronische Sounds aufeinander treffen, entsteht ein buntes musikalisches Feuerwerk.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Der Schlagzeuger und Produzent Lukas Ligeti ist Sohn des bekannten österreichischen Komponisten György Ligeti, dessen Kompositionen unter anderem in Stanley Kubricks „Odysse 2001“ und „Shining“ zu hören sind. Der Name bürgt also für Qualität. Lukas Ligeti hat sich in seiner bisherigen Laufbahn als musikalischen Grenzgänger etabliert, beispielsweise durch die Zusammenarbeit mit dem Kronos Quartett. Und was macht Ligeti Junior derzeit? Er lebt und arbeitet in New York, verbrachte aber die vergangenen Wochen in Österreich, um das Album seiner Band Burkina Electric mit eine ganzen Reihe an Live Gigs zu promoten.

Mitte der 90er Jahre absolvierte er seinen ersten Trip nach Burkina Faso. Ergebnis dieses und einiger weiterer Besuche war das Projekt Burkina Electric (auf Deutsch in etwa: Elektronik der Integrität). Die Band setzt sich aus einer Sängerin und einem Gitarristen aus Burkina Faso sowie Ligetis Partner Pyrolator zusammensetzt. Für die Backing Vocals kommen noch zwei Sängerinnen dazu, die bei den Gigs als Tänzerinnen den optischen Mittelpunkt bilden.

Die Band steht für moderne und tanzbare Weltmusik und für den musikalischen Brückenschlag zwischen zwei sehr unterschiedlichen Welten. So treffen westafrikanische Tradition und Cutting Edge Electronics aufeinander. Die starke Kraft der Rhythmus in Kombination mit den treibenden Gesängen steht auch im Zentrum der Musik von Burkina Electric. „Paspanga“, der Titel der CD, bedeutet im lokalen Dialekt „mehr Energie“ und genau dafür steht das Album: Die unbändige Kraft der gemeinsam gespielten Musik, das Verschmelzen mit den treibenden Rhythmen aus dem Sahel und mit den brummenden Sounds aus dem Computer.

Gut ist dabei, dass Ligeti die elektronischen Elemente nicht zu sehr in den Vordergrund treten lässt: Also keine alles überschattende 4/4 Bass, kein Sequencer, dessen Flächen alles niederbügeln. Stattdessen wird die elektronische Dekoration akzentuiert eingesetzt, die Sounds unterstützen die Sängerin und ihren kongenialen Gitarristen, sodass sich die beiden vollends entfalten können. „Paspanga“ ist ein gelungenes Beispiel für open minded people, deren musikalische Vorstellungen einander hervorragend ergänzen.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...