Postsexuell

Kieler Trio findet zwischen Punk, Post-Punk und Indie-Sounds einen überzeugenden und erfrischenden Weg mit deutschen Texten zu arbeiten.

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Hierzulande tendentiell unbemerkt – das monopolselige Österreich muss sich auf das Feiern von Ja, Panik konzentrieren, „unser“ musikalisches Cordoba! – gibt es in D einen Arsch voll guter Bands, die sich der deutschen Sprache bedienen. Die sich, meines Erachtens angekickt durch Turbostaat und die Jens Rachut-Schule nachhaltig vom wiederholten Post-Punk – Neue Deutsche Welle-Dilemma (Hamburger Schule & Co bereiten den Grund für Drecksmusik wie MIA, Silbermond oder zuletzt Jennifer Rostock) befreien. Musik und Texte, die etwas wollen, es dabei aber den Hörerinnen und Hörern nicht ganz einfach machen (Ärzte, Hosen und Rostock wollen Mitklatschen und Leerkaufen). An den Gesang/das Verbalisieren hier musste ich mich erst gewöhnen und ich kann auch noch nicht sagen, ob ich hier alles gut und „richtig“ finde. Aber (nicht nur) ein Stück wie „Leb So, dass es alle wissen wollen“ (oh, das ist ja von frühen The Cure geklaut) kann schon einiges – „so bin ich abends oft daheim geblieben und wollte trotzdem alle Menschen lieben“. Sehr gutes Album!

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