Wander

DeWalta liefert keinen puristischen Minimal House mit Technoversatz ab, sondern bringt Funk und Jazz auf seinem Debüt mit. Bravo.

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DeWalta begleitet mich seit einigen Jahren. Auf dem eigenen Label, dass er mit Freuden führt und auf dem fein selektierte Tracks ausschließlich auf Vinyl erscheinen, releast David Koch seit 2007 seine eigenen Tracks. Veröffentlichungen auf Kalk Pets, Vakant und Cynosure folgten. Fünf Jahre später releast er nun sein Debüt-Album auf Haunt Music und das trägt den Titel “Wander“. Wie auf seinen Singles davor ist auch hier sein Jazz-Einfluß zu hören, den DeWalta als Student des zeitgenössischen Jazz in sich inkorporiert hat.

Auf den neun Tracks ist durchwegs leichtfüßiges Getänzel zwischen reduziertem House und Techno zu hören. Stellenweise erinnert einen das an die verspulten Ohrenwürmer von Ricardo Villalobos, nur sind die Stücke von DeWalta fokusierter und weniger wankelmütig. Viel mehr hört man hier, dass der Produzent ein Ziel vor Augen hat und das heißt Töne und Klänge und Schläge in ein Rhythmusgerüst zu fügen, das einen mitnimmt. Selbst wenn er die BPM runterdreht wie auf “Pace“, offenbart sich dort ein Funkhimmel oder wie auf “Barksdale (Movin On)“ ein HipHop-Beat, über den der kanadische MC Joga drüber rappt. Damit hat wohl keiner gerechnet und das lockert das Album so angenehm auf, dass einem weder Schmunzeln noch still sitzen erspart bleibt. “Wander“ ist das ausgefuchste, abwechslungsreiche Album auf das Freunde des reduzierten Techno/House mit einem Extraschuss Jazz und funkiger Abwechslung gewartet haben. Bravo.

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