Mit seinem Soloprojekt Comfort Kiss hat Like-Elephants-Gitarrist Martin Wührer heute nicht nur seine Debüt-EP veröffentlicht, sondern auch dessen zweites Musikvideo. Es wünscht sich »Silence« zur Selbstfindung und spielt – anders, als es das Vorschaubild vermuten ließe – im nächtlichen Wien.
»A kiss between two individuals that expresses comfort but no feelings between one another«, so definiert das Urban Dictionary den Begriff »comfort kiss«. Eine schöne Geste, etwas, das Trost spenden soll. Und doch – man kennt das ja – schwingt auch immer eine Frage mit: Gibt’s da wirklich »no feelings« oder steckt am Ende mehr dahinter?
Dream-Pop-Solo
Bei Comfort Kiss, dem 2019 gegründeten Soloprojekt des Like-Elephants-Gitarristen Martin Wührer, ist das definitiv der Fall. Nicht nur jede Menge Feelings stecken da dahinter, sondern auch das eine oder andere kleine Dream-Pop-Gustostückerl.
Die fünf Songs seiner heute erschienen Debüt-EP verstehen sich auf Lo-Fi-Ästhetik und sind in bester DIY-Manier im Schlafzimmer eingespielt und produziert worden. Manchmal schwungvoll, öfter aber verträumt und nachdenklich klingt das dann. Wie etwa bei »Silence«, dem letzten Stück der EP, bei dem sphärische Synths Wührers sanfte Stimme tragen. In den Lyrics geht es um Selbstzweifel und den Umgang damit: »Trying hard to find out why I just want to destroy me.«
Im Video dazu lässt sich Wührer im »Meat Is Murder«-T-Shirt durch ein halbleeres Wien bei Nacht treiben. Ein Ortswechsel nach den Aufnahmen zu »Sometimes«, für das am Land gedreht wurde. Übrigens beide Male mit Manuel Hauer von der Band Flut hinter der Kamera. Den Schnitt besorgte Wührer jeweils selbst.
Die selbstbetitelte Debüt-EP von Comfort Kiss ist heute erschienen.