Wie zu Hause – Videopremiere: Hold »Home«

Gitarre, Orgel und Stimme genügen Gabriel Hyden, um mit seinem Soloprojekt Hold wohlig-warmen Indiefolk zu erschaffen, der uns sanft in den Arm nimmt.

© Gabriel Hyden

Die Idee hinter seinem neuen Solo­projekt sei es, sich selbst mehr Zeit für die Musik zu geben, als es in einer klassischen Band­struktur möglich wäre, lässt uns Gabriel Hyden wissen. Mit Hold fügt er seinen künst­lerischen Kanälen – er ist Teil der Band Vague und hat als Filmemacher schon halb Indie-Wien mit stets sehenswerten Musik­videos versorgt – also einen weiteren hinzu. Bei der neuen Single »Home« ist das mit dem Sich-mehr-Zeit-Geben bereits der Fall gewesen: Der Song konnte reifen, ohne dass es den Druck gegeben hätte, etwas releasen zu müssen. Schon vor drei Jahren wurde er geschrieben und auf­genommen. Hyden: »Ich hab dann auch gar nicht mehr groß umarrangiert oder neu auf­genommen, sondern der Song war einfach bei mir – bis ich das Gefühl gehabt habe, ich kann ihn jetzt loswerden.«

Sich exponieren

»Home« sei ein sehr persönliches Lied. Es gehe darum, auf sich selbst und seine Freund*innen zu schauen, ein Zuhause anzubieten, wenn es anderen nicht gut geht. »Ich wollte mit dem Song und dem Arrangement das Feeling eines Zuhauses kreieren und vermitteln.« Warum es so lange gedauert hat, dass »Home« erscheint? Man sei in der heutigen Zeit über Social Media und andere Medien ständig exponiert. Und natürlich gebe es auch bei ihm so etwas wie Social Anxiety, erklärt Hyden. »So ein Solo­projekt erlaubt es dann, Songs auch einmal weg­zulegen oder eben wieder aus­zugraben und, wenn es einem mental gut geht, zu releasen – und diesen Release dann auch zu genießen. Es ist nicht immer der Fall, dass man exponiert sein möchte. Ein Release exponiert einen aber eben immer.«

Mit der ersten Single »Happy Alone« und nun »Home« sei auch die Richtung für das Album, an dem er aktuell arbeite, schon vor­gegeben: Sentimentaler, ruhiger, akustischer als bei Vague werde es angelegt sein, eher beim Folk angesiedelt. Diese Tonalität drückt sich auch im Video aus, das Hyden für den Song gemacht hat: »Da es ein sehr langes und ruhiges Stück ist, wollte ich auch sehr lange und ruhige Ein­stellungen haben. Ich wollte nichts überladen, wollte es ganz klar und ganz nah an den Dingen haben. Wir haben viel mit Tele­objektiven gedreht, an Dingen dran, auf die man zu Hause trifft. Man sieht im Video auch, dass ich ein kleiner Bade­fuchs bin. Baden ist die größte Leiden­schaft, da lässt es sich einfach am besten träumen. Ich wollte mit Bildern festhalten, wie es sich anfühlt zu Hause zu sein.«

Hold sei nicht unbedingt als Live­projekt gedacht, so Hyden, aber er hätte schon große Lust, die Lieder irgend­wann mal auszu­arrangieren und auf die Bühne zu bringen. In den letzten Jahren sei das dreimal in Folge an Corona gescheitert. Aber, wir wissen ja schon: Manche Dinge brauchen eben ihre Zeit.

Hold »Home«

Hier noch die Lyrics des Songs:

It is hard to reach for something
In the times of no reply
Would’ve loved to hear you sayin’
That it’s good to be in sight

I wanna know, where did the good times go
I want to know, home

Come on over the window is open
In the kitchen, the stove’s still warm
The guitar sure needs some tunin’
Find the notes where they belong

I wanna know, where did the good times go
I wanna know, home
I wanna know, where did the good times go
I wanna know, come home

In my mind I see you smilin’
Wide awake at the dawn of day
In the kitchen the stove’s still burnin’
While you try to reach for air

I wanna know, where did the good days go
I wanna know, come home

It is hard to reach for something
In the times of no reply
Would’ve loved to hear you sayin’
That it’s good to be alive

Die Single »Home« von Gabriel Hydens Solo­projekt Hold ist heute, also am 8. Februar 2024, bei Siluh Records erschienen.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...