Mit der Viennale startet diese Woche eines der wichtigsten Filmfestivals im europäischen Raum. Zur besseren Orientierung haben wir für euch das Programm durchstöbert und einige besonders sehenswerte Streifen herausgepickt.
3. Beeindruckende Bilder
»Brimstone & Glory«
(USA/Mexiko, 2017, 67 Min., OmeU, R: Viktor Jakovleski)
Die kleine Gemeinde Tultepec in Mexiko ist die Welthauptstadt der Feuerwerksindustrie und feiert diese Tatsache mit einem alljährlichen Festival der Pyrotechnik. Die mit einer High-Speed-Kamera aufgezeichneten Himmelszeichen erinnern an abstrakt-expressionistische Gemälde: eine rauschhafte Montage als Fest der Farben und Formen.
22.10., 13:30, Metro, Eric Pleskow Saal & 26.10., 18:30, Metro, Historischer Saal
»El Mar la Mar«
(USA, 2017, 94 Min., OmeU, R: Joshua Bonnetta, J. P. Sniadecki)
In der Sonora-Wüste, dort wo Immigranten beim illegalen Grenzübertritt von Mexiko in die USA ihr Leben riskieren, sammeln die beiden Regisseure Stimmen und Bilder, die von der Anwesenheit der Grenzüberschreitenden zeugen: Kleidungsstücke, Taschen, Gegenstände, Schuhe.
23.10., 13:00, Metro, Eric Pleskow Saal & 30.10. 16:00, Urania
»Teheran Tabu«
(D/A, 96 Min., OmdU/OmeU, R: Ali Soozandeh, D: Elmira Rafizadeh, Zahra Amir Ebrahimi, Arash Marandi, Negar Nasseri)
Wer sich in Teheran den rigorosen religiösen Vorschriften verweigert, muss mit harten Sanktionen rechnen. Der Film folgt den Spuren einiger junger Leute, die in einer Parallelwelt von Sex, Drugs und – ein wenig – Rock ’n’ Roll leben. »Teheran Tabu« wurde im Rotoskopieverfahren hergestellt, bei dem reale Schauspieler Szenen spielen, die danach übermalt werden.
29.10., 21:00, Gartenbaukino (OmdU) & 31.10., 11:00 Urania (OmeU)
4. Zum Thema Flucht
»Olancho«
(Honduras/USA, 2017, 70 Min., OmeU, R: Theodore Griswold, Christopher Valdes)
In der Provinz Olancho regieren Drogenkartelle. Wenn ein Musiker in dieser rauen Gegend überleben will, ist er gezwungen Narcocorridos – Loblieder auf die Gangsterbosse – zu komponieren. Der Film erzählt vom Musiker Manuel und dessen übereilter Flucht in die USA, nachdem er sich mit einem Drogenbaron angelegt hat.
20.10, 23:00, Stadtkino im Künstlerhaus
»Sea Sorrow«
(GB, 2017, 74 Min., OmeU, R: Vanessa Redgrave)
Der Dokumentarfilm der 80-jährigen Regisseurin Vanessa Redgrave ist ein Plädoyer an Europa, größere Aufnahmebereitschaft im Bezug auf Flüchtende zu zeigen. Im Vordergrund steht vor allem die Forderung an ihre Heimat Großbritannien, heute gegenüber flüchtenden Kindern nicht kleinlicher zu sein als noch vor über 70 Jahren.
26.10., 18:00, Gartenbaukino
»Sexy Durga«
(Indien, 2017, 85 Min., OmeU, R: Sanal Kumar Sasidharan, D: Rajshri Deshpande, Bilas Nair, Arun Sol, Kannan Nayar)
Ein jugendliches Liebespaar, Kabeer und Durga, flieht eines Nachts vor den erzürnten Eltern an einen weit entfernten Ort. Was als Roadmovie beginnt, wird schnell zum Horrortrip.
23.10., 14:00, Metro, Historischer Saal & 29.10., 15:30, Metro, Eric Pleskow Saal
5. Schönes Schaudern
»A Ghost Story«
(USA, 2016, 92 Min., OF, R: David Lowery, D: Casey Affleck, Rooney Mara, McColm Cephas Jr., Kenneisha Thompson)
Wie ist es eigentlich für einen Geist, jemanden heimzusuchen? Festzustecken in der Zwischenwelt, vollkommen ohnmächtig? In seinem einzigartigen und ungewöhnlichen Film schlägt Lowery eine Antwort vor.
26.10., 22:00, Stadtkino im Künstlerhaus & 27.10., 11:00, Urania
»Tragedy Girls«
(USA, 2016, 96 Min., OF, R: Tyler Maclntyre, D: Alexandra Shipp, Brianna Hildebrand, Josh Hutcherson, Jack Quaid)
Die beiden bildhübschen, aber leider soziopathischen Protagonistinnen betätigen sich in ihrem kleinen Städtchen als Serienkillerinnen, um damit in ihrem Tumblr/Twitter-Universum zu punkten. Statt Kulturkritik gibt es grotesk überzeichnete Blutbäder, donnernde Autoscooter-Musik und flotte Sprüche.
24.10., 11:00, Urania & 31.10., 23:15, Gartenbaukino
»Grave«
(F/B, 2016, 99 Min., OmeU, R: Julia Ducournau, D: Garance Marillier, Ella Rumpf, Rabah Naït Oufella, Laurent Lucas)
Eigentlich isst Justine, Studentin der Veterinärmedizin, kein Fleisch. Aber dann passiert da diese Sache und die junge, unschuldige Frau entwickelt seltsame, um nicht zu sagen: ziemlich befremdliche, nein, eigentlich ganz und gar abstoßende Gelüste.
25.10., 23:00, Gartenbaukino & 31.10., 23:00, Stadtkino im Künstlerhaus
