Clemens J. Setz hat es vom Residenz-Autor und Geheimtipp in Insiderkreisen zum Suhrkamp-Autor und Preisträger im medialen Rampenlicht gebracht. 18 Erzählungen enthält das von der Leipziger Messe prämierte Buch mit dem ungewöhnlich unspektakulären Titel.
Autor/in
Neonomade
Kein Buch, keine CD, äußerlich am ehesten eine aufgemotzte DVD-Box in durchaus edlem aber etwas getragenem Schwarz-silber. Doch doch, schon Buch und auch CD beziehungsweise Heftchen (31 Seiten), CD (21 Minuten) und ein Foto von Bas.
Auweia
Dieser so genannte „Infantilroman“ sei einerseits ein episches Novum, und soll andererseits nicht unbedingt Vergnügen bereiten, suche er die Sprache doch dort auf, wo sie normalerweise in der schönen Literatur nichts verloren habe. Das ist eine gleichermaßen mutige, wie natürlich auch neugierig machende Klappentextankündigung.
Ein Buch wie Zipfer-Medium
Dieser Roman ist wie die sanftmütige Ballade einer Heavy-Metal-Band.“ Das ist ein schöner Satz, heißt so viel wie gar nichts oder nichts und alles und steht am Buchrücken des neuen Franzobel Romans. Überhaupt, diese Reizwörteranhäufung im Klappentext: Bristol, Christian Dior, Jungfrauenroulette, Tour de force, Terrorist, Jerusalem,… Ballade, Heavy-Metal-Band, Jerusalem? Nazareth natürlich: „Love hurts“ Ein Roman wie eine abgedroschene Schnulze also?
Die Nacht
Die Schweizer Theaterregisseurin Carla Haas hat unlängst im Kunstbuchverlag Simonett ihre Erstlings-Erzählung veröffentlicht und das gleich in zweifacher Ausführung.
August & Gustau
Es sei nicht verschwiegen, ich bin auf dieses Buch gestoßen, weil es das gleiche Titelbild hat, wie Christoph Simons Roman Luna Llena, den ich vor drei oder vier Jahren an dieser Stelle besprochen habe.
Das gute alte Wien
Günter Brus hat es wieder getan. Er hat gerade eben den zweiten Teil seiner Autobiografie vorgelegt, seine „Schmähmoiren“, um es in seiner Diktion zu sagen. Und? Oh welch Schande, den ersten nicht gelesen zu haben und welch Freude, sich „Das gute alte Wien“ zu Gemüte zu führen.
Die Brücken der Pferde
Die Poetry Slam Boy Group SMAAT zieht auf ihrer neuen Hör-CD alle Register der Team Slam Poetry und zusätzlich wird auch noch gesungen. Gleich zum Auftakt stellen sich die Typen dieser Truppe (Lars Ruppel, Felix Römer, Sebastian 23 und Gabriel Vetter) mit Gerüchten um sie vor.
Mürrig
Da wird ein Schal gestrickt, glatt. Ein langer, nach immer dem gleichen Muster. Zuerst etwas fette Wolle, dann die dünnere usw. usf. (Kapitelgliederung mit Jahreszahlen, erst Hard Facts im Fettdruck, dann die Erzählungen).
Herrn Sylvains verschlungener Weg zum Glück
Okay, lesen wir einmal einen dieser Romane mit dem Wörtchen Glück im Titel, einen dieser in riesigen Stapeln auf allen Buchhandlungsverkaufstischen präsenten Bestseller und bringen wir es schnell hinter uns.
Kein Tamtam für den Tag
Letztes Jahr erschien bei Trikont eine CD der One-Woman-Band Lydia Daher, soeben bei Voland & Quist eine Buch mit CD von Daher. Die ehemalige Poetry Slam Queen erobert neue Bühnen. Eigentlich genügt es ja vollkommen, wenn ein Gedichtband ein, zwei für einen persönlich äußerst treffende Gedichte enthält und einen diese dazu veranlassen, dieses Buch hin […]
Der Benutzer
Timo Beil (ehemals privat und beruflich Erfolgreicher, nunmehr an beiden Fronten gecrashter Arbeitslosengeldbezieher) ist ein vorbildlicher Nachbarschaftshelfer. Er gibt überdrehten Haustieren Valium, legt dogmatischen Altschriftstellern den „Spiegel“ zu Füßen und „drückt dem Gemüsehändler sehr gute Laune in die Hand.“ Frau Schlicht macht ihn auf die Auktionsseite „Limit“ aufmerksam, Beil wird dort zu LittleHertie, ersteigert eine […]
Liebesgeschichte
Ein Buch wie Zipfer-Medium
„Dieser Roman ist wie die sanftmütige Ballade einer Heavy-Metal-Band.“ Das ist ein schöner Satz, heißt so viel wie gar nichts oder nichts und alles und steht am Buchrücken des neuen Franzobel Romans. Überhaupt, diese Reizwörteranhäufung im Klappentext: Bristol, Christian Dior, Jungfrauenroulette, Tour de force, Terrorist, Jerusalem,… Ballade, Heavy-Metal-Band, Jerusalem? Nazareth natürlich: „Love hurts“ Ein Roman wie eine abgedroschene Schnulze also?
Augenblicke einer Biografie, in der Giorgio Voghera schon seine Finger im Spiel hat
Das Ich in Schneitters Prosaband leidet unter Diplopie, sieht alles doppelt, doppelte Augenblicke einer Biografie also, außerdem verdrehen im Sinne Oskar Pastiors selig Phonem und Graphem dem Ich den Kopf. „und haben sätze ein geschlecht / oder brüste oder einen arsch? / ist der satzbau eine genetische abhandlung? kann man sätze gegeneinander aufrechnen / oder […]
Mon Dieu es geistert
Immense Erleichterung – das Fortkommen in der Afterwelt betreffend – wird einem da gleich eingangs versprochen. Eine Kuh flüstert für den Metzger Unverständliches in des Engels Ohr und es bleibt ein Hinterglasbild. Herzlich Willkommen in der Welt Dominik Steigers. Eine potenziell gute Leserschaft habe heutzutage zig Möglichkeiten, so komme es, dass oft auf „ungereimten mauerblümchen“ […]
Die Frau des Metzgers
Das Phänomen Altersmilde ist sattsam bekannt. In „Die Frau des Metzgers“ erzählt ein alter Datterer in charmantem Plauderton wie er als 19jähriger sensitiver Metzger in ungeschlachter Umgebung seine große Liebe kennen lernte. Die Leser sind um den Finger gewickelt, auf der Seite des Herrn, vor allem, weil er auch noch freimütig über den Kirchenplunder und […]