So klingt also das Echo der Neuen Neuen Deutschen Welle: Mit viel Elan und Engagement haben sich Herbstrock zur fast idealtypischen Version einer Band gemausert, für die Christina Stürmer, Juli und Rosenstolz vor ein paar Jahren die Blaupause geliefert haben. "Die bessere Hälfte" klingt fast schon liebenswürdig anachronistisch: Die schön simpel gehaltenen Melodien, die breitwandigen […]
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Blackbird’s Echo
Die Ästhetik der elektronischen Entfremdung ist Yvonne Cornelius auch noch anzuhören, wenn kaum technischer Schnickschnack im Spiel ist: Die Kölner Sängerin scheint darum bemüht, ihr Soundspektrum sowohl auf der Instrumental- als auch auf der Vokalebene so breit auszuwalzen wie es nur geht. Unverfremdet klingt Niobe wie eine Cabaret-Sängerin der 20er – Jahre oder wie eine […]
Some People Have Real Problems
Stellenweise klingt das neue Album der einstigen Zero – 7 – Sängerin ein wenig danach, als wolle sie auf der großen Amy – Welle mitschwimmen. Das dunkle Timbre, die verschnupfte Grundstimmung vieler Songs, kombiniert mit einem störrischen Soul – und Swing – Feeling legt Winehouse-Referenzen nahe – wenn sie, wie im Song „Playground“, auf Teufel […]
Songs & Daughters
Seit einiger Zeit kennt man Mondscheiner als jene österreichische Band, die nichts falsch macht: Sie biedern sich weder an deutsche Pop – Diskurse noch an österreichische Selbstgerechtigkeiten an, sie haben keine Angst vor der Massentauglichkeit, schreiben aber auch keine Hooklines, die ums Mitsingen betteln, sie mögen üppige Sounds, vermeiden aber den Bombast. Ja, Mondscheiner sind […]
Burt Bacharach Songbook
Es gehört zu den ältesten Lamenti der Pop – Geschichte: Übersetzt man englische Texte ins Deutsche, klingen viele nach plattem Schlager. Braucht es einen weiteren Beweis dafür? Dieses Album, eine Neuauflage einer Burt – Bacharach – Übertragung aus dem Jahr 1971, liefert ihn, ohne irgendeinen Mehrwert zu generieren. Bacharach bleibt einer der genialsten Komponisten und […]
Cleaning Out The Ashtrays
Als Gründer der 80er – Band The Commotions und als Solokünstler ist Lloyd Cole lange in der zweiten Reihe gestanden, aber wer die Stücke hört, die der Songwriter als B – Seiten und Raritäten zurückgehalten hat, bekommt den Verdacht, er habe sein Talent heimlich anderen zur Verfügung gestellt: Das Material, das Cole angehäuft hat, könnte […]
Wilderness
Die bescheidene Traurigkeit des Alltags zu großer Melancholie umformen, das konnten Suede immer schon gut, und deren Sänger Brett Anderson legt auf seinem zweiten Soloalbum noch eins drauf.
Ego & The Id
Wieder eine Band, die von den Melodien, Riffs und Refrains aus dem Vintage-Pop – Fundus völlig berauscht ist. Mit ihrer Hippie – Ästhetik könnten Nervous Nellie aus San Francisco stammen, doch einen derart affirmativen Umgang mit der Pop – Tradition bringt man mittlerweile in Skandinavien besser zustande. Die Schweden baden also in Beach – Boys […]
Deckchair Orange
Die Wiener Band wirbelt in ihren launigen Songs eine dichte Referenzwolke auf und bleibt doch schwer festzunageln: Ein wenig Suede hallt aus der Stimme, die Lockerheit der Stücke erinnert stellenweise an die Kooks – eine flache Brit – Pop – Kopie liefern die vier mit ihrem Debütalbum aber keineswegs ab. An Deckchair Orange beeindrucken die […]
Perfect Symmetry
„Wir haben uns weiterentwickelt!“, scheinen Keane gleich im Opener »Spiralling« zu rufen: Die englische Band hat auf ihrem dritten Album endlich Rhythmusvarianten abseits durchgehender Achtelnoten entdeckt, und verstärkt mischt sich ein wenig Disco – Glamour in die opernhaften, am Rand des Kitschs lavierenden Ohrwurm – Gesänge. Keane schreiben sich mit „Perfect Symmetry“ in die Reihe […]
Trust
Die österreichische World – Music – Combo ist nach ihrem Debüt „Zirzop“ viel getourt und dabei gelassener geworden: Die Titel auf „Trust“ klingen locker und scheinbar mühelos gespielt, die Virtuosität, mit der die Band Gypsy – Brass – Arrangements, Swing und türkische Melodien verquickt, wirkt hier schon selbstverständlich. Die Gewissheit, niemandem etwas beweisen zu müssen, […]
Ode To J Smith
Zuletzt war die Energie der Schotten ein wenig versandet, nun haben Fran Healy & Co einige alte Tugenden wieder ausgegraben.
Me and Armini
Dank ihrer glasklaren Stimme und der ansteckenden Nettigkeit konnte Emiliana Torrini schon mit ihrem Debütalbum Augenbrauen bewegen – nun gibt es noch ein weiteres Aha, denn die Isländerin mit dem italienischen Namen ist noch netter, noch klarer und ein gutes Stück popstar – tauglicher geworden, ohne dabei ihre Distanz zum Mainstream – Kitsch einzubüßen. Okay, […]
Tales From The East Side
Diese Stimme kenn ich doch … Mit google – gestützter Erinnerungsarbeit ist auch bald klar warum: Die bisherige Band des Oberösterreichers hieß wa:rum, das Lied „Sonntäglich“ lief 2006 heftig auf FM4, und obwohl die Stimme damals ein wenig nervte, hat sie sich doch ins Gedächtnis gebrannt. Nun ist sie, gereift und in elegantem Gewand, zurück: […]
Romance at Short Notice
Mit den abgründigen Seiten von Pete Doherty konnte sein Libertines – Partner Carl Barat nie so wirklich, sein Projekt Dirty Pretty Things war anfangs aber auch nicht allzu weit vom Wahnsinn entfernt.
Songs
Mit einer herzzerreißenden Version des Cyndi – Lauper – Hits „Girls Just Wanna Have Fun“ hat Norman Palm erstmals auf sich aufmerksam gemacht, nun schiebt er ein Album – ach was, Gesamtkunstwerk – nach. Die CD ist in ein 200 Seiten dickes Buch voller Zeichnungen und Fotos verpackt, die auch Rückschlüsse auf Palms Songwriting zulassen: […]
To Survive
Das letzte Mal hatten wir diesen Effekt bei Feist: Plötzlich war da eine glasklare Stimme, eine geheimnisvolle Aura, eine unglaubliche Sogwirkung der Musik, und das, obwohl scheinbar überhaupt nichts Spektakuläres daran war.
New Amerykah
Wer so klingt, beschwört unweigerlich die Geister der Vergangenheit: Beim Opener „Amerykahn Promise“ lässt einem Erykah Badu wundervolle P – Funk – Grooves und Bläsersätze in die Knochen fahren, bei „Master Teacher“ drückt sie den Wunsch nach einer besseren Welt so sanft und dringlich aus wie einst Marvin Gaye auf „What’s Going On“. „New Amerykah“ […]
Rockferry
Von Duffy ist es nicht weit zu Dusty, und die Assoziation mit der 60er – Jahre-Ikone Dusty Springfield lässt sich wirklich schwer vermeiden: Wie bei dieser holt sich auch hier eine junge weiße Diva Bodenhaftung und Gefühlsschwere aus der Musik des schwarzen Amerika, wie bei dieser wird auch Duffys Stimme in ein glamouröses Kleid gehüllt […]
Du kannst mich an der Ecke rauslassen
Die Streicher – Arrangements, die viele Songs auf dieser Platte auf ein Breitwand – Format auswalzen, sind allein schon preisverdächtig: sorgfältig gearbeitet und mit unerwarteten Wendungen komponiert. Dann ist da aber noch Niels Frevert, der mit scharfen Beobachtungen, unaufgeregter Stimme und viel Sinn fürs Wesentliche poetische Wunderdinge aus dem Hut zaubert. Vieles auf diesem Album […]