Editorial: Kulturensöhne und -töchter

20 Jahre The Gap. Zeit zurückzublicken, Zeit nach vorne zu schauen.

© Elisabeth Els

Auf der einen Seite die Erinnerungen an die erste Ausgabe. Ihre Entstehungsgeschichte, die mit einem Zeitschriftenprojekt des Kulturzentrums Avalon in Allentsteig genauso verbunden ist wie mit einem Tutorium an der Publizistik zum Thema Musikkritik. Ersteres – es hieß Auswurf und sollte nur ein paar Ausgaben lang bestehen – lieferte die Inspiration, es einfach selbst mit einem Magazin zu versuchen, mit einem ganz nach den eigenen Vorstellungen. Und aus Zweiterem stammte schließlich ein großer Teil der Texte für The Gap Nummer eins.

Wir, Datenträger

Deren Produktion verlief damals – in bester DIY-Manier werkten wir einfach drauf los – natürlich wenig professionell, bedurfte mehrerer Nachtschichten und endete darin, dass Thomas Heher, von dem die Idee zu The Gap ursprünglich gekommen war, und ich mangels adequater Speichermedien selbst zum Datenträger wurden: Mit einem Desktop-PC unter dem Arm standen wir Anfang Jänner 1997 einfach in der Digitaldruckerei im Keller der alten WU. Übrigens vergeblich: Am Ende musste die erste Ausgabe dann doch von (schlechten) Ausdrucken kopiert werden.

So unwahrscheinlich mir das 20-jährige Bestehen von The Gap damals wohl erschienen wäre – heute, nach guten und schlechten Phasen, würde es mich nicht wundern, wenn das nicht das letzte große Jubiläum sein sollte, das wir feiern können. Trotz aller Widrigkeiten, die die Welt und die Medienbranche zu bieten haben. Warum? Weil es viele, viele talentierte und ambitionierte Menschen gibt, die tagtäglich als Teil des Teams für The Gap stehen, und für die The Gap heutzutage auch tagtäglich inhaltlich steht: jene großen »Kulturensöhne und -töchter« des Landes (eine Wortschöpfung von Chefredakteurin Amira Ben Saoud, die auf die österreichische Bundeshymne ebenso Bezug nimmt wie auf Nazar), mit denen The Gap sich verstärkt auseinandersetzt – von der Musikerin bis zum Möbeldesigner und vom Autor bis zur Ausstellungskuratorin. Und natürlich wegen unserer Leserinnen und Leser, der alten und der neuen, die immer wieder interessiert sind an dem, was wir da tun. Danke! Für sie und – mit ein bissl Selbstvertrauen – natürlich auch für uns steht der Claim zum 20. Jubiläum von The Gap: Leiwand seit 1997.

Manuel Fronhofer, Mitbegründer von The Gap — @posernerd

Die erste Ausgabe von The Gap lesen? Geht hier. Alles Weitere zum Thema »20 Jahre The Gap« findet sich hier.

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