Gratuliere! – Endless Wellness veröffentlichen ihr Debütalbum »Was für ein Glück«

Endless Wellness, der vielleicht größten heimischen Indierock-Hoffnung, ist mit »Was für ein Glück« ein sehr schönes erstes Album gelungen.

© Franziska Barcsay

Die Anzahl der Chancen für einen ersten Eindruck kannst du an einem Finger abzählen. Und wenn du da mit »An manchen Tagen will ich sterben / An anderen lieber nicht« daher­kommst, dann machst du gleich einmal einen mächtigen. Vor allem, wenn’s – auf deiner ersten Single wohl­gemerkt – direkt um dein Spatzi geht, gleich noch einen mächtigeren. Endless Wellness haben also nicht nur einen super Namen, sondern auch offenbar super Themen. Dass du da hochgelobt wirst, von Anfang an – wer kann’s den Lobenden verdenken? Dass sie der Band in den kleinen Lokalen am Wiener Gürtel die Bude einrennen, ist nur so konsequent wie ein Vertrag beim Indie-Riesen Ink Music.

Wenn nun nach eine paar Singles, die wirklich immer sehr schön und sehr sloganesk daher­gekommen sind, ein Album ansteht, ist ein bisschen Vorsicht geboten. Weil sich dann die Frage stellt: Schaffen sie es auch auf langer Strecke? Wer jetzt zu lesen aufhören möchte, der*dem sei gesagt: »Ja, schaffen sie!«

Ordentlich untermauert

Wer noch ein paar Silben in seine Aufmerk­samkeits­spanne rein­quetschen kann, der*dem sei weiters gesagt, dass die erst 2021 gegründete, aber mit großer Freund­schafts­romantik arbeitende Salzburger Gruppe rund um Philipp Auer vielleicht die größte Indierock-Hoffnung der diesbezüglich recht aus­getrockneten heimischen Musik­landschaft sein dürfte – und dass sie das auf ihrem Debüt auch ordentlich untermauert.

Das ergibt häufig recht bierseligen Folkrock mit ordentlichem Bleifuß auf dem Fuzz-Pedal und tatsächlich fast durchgängig äußerst tanzbaren Indierock, dazu gute Messages und Lines. Die brauchst du eben auch. Konsequenter­weise natürlich über­wiegend gegen das System, Post- und gleichzeitig Prä-Faschismus und die unselige Klimapolitik. Favorit: »Ich möchte kein Eisbär sein / Ich möchte eine Zukunft« im nicht an 80er-Anspielungen armen »Danke für alles«. Auch wenn der Sound insgesamt eher 90er ist – sofern du diese Einordnung zur Abwägung des Grades deines Abfeierns brauchst. Wenn Endless Wellness dann noch dazu mit dem schon angesprochenen »Hand im Gesicht« (Spatzi!) ein Song des Jahres 2023 gelingt, kannst du eigentlich nur mehr gratulieren. Gratuliere!

Endless Wellness »Was für ein Glück«

Das Album »Was für ein Glück« von Endless Wellness erscheint am 26. Jänner 2024 bei Ink Music. Folgende Konzert­termine sind aktuell bekannt: 27. Jänner, Wien, FM4 Geburtstags­fest — 3. Februar, Linz, Wurst vom Hund Ball — 9. März, Salzburg, ARGE Kultur — 21. März, Graz, Orpheum Extra — 9. April, Wien, Porgy & Bess — 24. April, Nürnberg (DE), MUZ Club — 26. April, Köln (DE), c/o Pop — 10. Mai, Hallein, Ten Volt Festival — 20. Juli, Sittersdorf, Acoustic Lakeside.

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