Thomas Kohnstamm möchte man nicht im Hostel begegnen: Ein arroganter Amerikaner, stets auf Koks oder Pillen, ständig auf Frauensuche.
Dieser Typ war als Schreiberling für den Reiseführerverlag Lonely Planet in Südamerika unterwegs. Nun hat Kohnstamm seine Reiseautor-Memoiren – natürlich eine Abrechnung mit dem Business – vorgelegt. Das Buch ist Anklage (zu kleines Budget, zu wenig Zeit, zu viel Recherche) und Erlebnisbericht einer Reise, in der er eigentlich wie wild recherchieren sollte – jedoch allzu oft über den Bettrand nicht hinauskommt. Wer Kohnstamms durchgängige Macho-Attitüde erträgt, erfährt nebenbei ein paar interessante Kleinigkeiten darüber, wie das Travel-Writer-Business funktioniert (knallhart, eher nicht so unabhängig), und was die Backpacker-Szene aus Urlaubsorten macht.