Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper

Holmes Adventure-Mörderjagd lässt diesmal trotz historischer Detailtiefe Spannungsmomente und gruselige Atmosphäre vermissen.

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Der jüngste Fall des kühlen Engländers führt ihn ins London des Jahres 1888. Im heruntergekommensten Viertel der Stadt, Whitechapel, ist er auf den Spuren des Dirnenmörders Jack the Ripper. Zusammen mit seinem treuen Kumpan Dr. Watson untersucht er die Tatorte, interviewt Zeugen, sichert Beweismittel und hilft der Polizei, den Mörder zu finden. Frogware hat seine Hausaufgaben gemacht und alle Opfer, bekannten Schauplätze, mögliche Verdächtige und sonstige Details der Mordserie ins Spiel übernommen. Darin schlüpft man abwechselnd in die Rolle von Holmes und Watson und bewegt sich wahlweise in der Ego-Perspektive oder mit Point-’n‘-Click-Steuerung durch die düsteren Straßen von London. Leider sind diese nur spärlich bevölkert und lassen daher wenig von der damaligen Atmosphäre des Schmuddelviertels erahnen. Die Untersuchung der Tatorte gestaltet sich da schon abwechslungsreicher; man sammelt Beweise, stellt den Tathergang nach und spricht mit Augenzeugen. Dann geht es in die Baker Street 221b und dort wird die Schlussfolgerung anhand der zusammengetragenen Fakten erarbeitet. Zwischen den Morden erwarten den Spieler allerdings eintönige Aufgaben, die weder die Handlung voranteiben noch eines Meisterdetektivs würdig sind; wenigstens verkürzt die Übersichtskarte unnötige Laufwege. Dort, wo das Spiel dank der großartigen Vorlage eigentlich punkten sollte, entäuscht es auf ganzer Linie. Die kulissenartige Umgebung, das stoische Verhalten der Hauptcharaktere und das Fehlen grausiger Details, die nunmal zu den Ripper-Morden dazugehören, erstickt jegliche Gruselstimmung im Keim. Fans des Meisterdetektivs, die auf spielerische Art mehr über die berühmte Mordserie erfahren wollen, können ruhig einen Blick riskieren, wer sich ein interaktives „From Hell“ erwartet, wird aber enttäuscht sein.

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