Seit Kurzem ist die österreichische Pop-Durchstarterin Lisa Pac bei Warner Music unter Vertrag. Ihre neue Single »Boring« feiert hier seine Videopremiere – ein E-Mail-Interview mit der Musikerin gibt’s obendrauf.
Wie ist es dir in den Lockdown-Phasen bislang ergangen, zumal ja das Auftreten und Konzerte-Spielen große Leidenschaften von dir sind?
Lisa Pac: Zu Beginn eigentlich ganz gut, ich habe viel neue Musik geschrieben und hatte endlich auch mal Zeit, alle alten Demos fertigzumachen. Dann kamen die ersten Absagen für die Konzerte im Sommer und das hat mich schon sehr traurig gemacht. Vor allem hätte ich letztes Jahr am Frequency spielen dürfen, was auf meiner Milestone-Liste ganz oben steht. Mittlerweile, glaube ich, haben wir uns alle mit der Situation abgefunden und ich versuche das Beste daraus zu machen, habe viele Songwriting-Sessions online, was es mir ermöglicht, zeitgleich mit vielen verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern von überall auf der Welt zu arbeiten.
Hat sich diese Zeit auch auf deine Arbeitsweise ausgewirkt oder ist dein Homestudio ohnehin zentraler Ort des Geschehens?
Das meiste passiert bei mir zu Hause im Homestudio, allerdings vermisse ich es sehr zu reisen, Künstlerinnen und Künstler zu treffen, in anderen Studios zu sein und natürlich die Konzerte im Ausland.
Du hast schon als Kind Klavier gespielt, als Teenager deine erste Band gegründet und nach der Matura am renommierten Institute Of Contemporary Music Performance in London studiert. Wann hast du für dich entschlossen, dass die Musik auch dein Beruf, deine Zukunft sein soll?
Es war eigentlich schon immer der Plan, Musik zu meinem Hauptberuf zu machen, allerdings wurde mir das erst so richtig bewusst, als ich angefangen habe, meine Musik selbst in die Hand zu nehmen. Ich habe vor ein paar Jahren begonnen zu produzieren und einfach mal einen Track nach dem anderen veröffentlicht. Als dann die ersten Anfragen für Konzerte kamen, war’s für mich klar, dass ich auf dem richtigen Weg bin und dass es das ist, was ich machen will und auch kann. Mittlerweile arbeite ich mit vielen verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern zusammen und bin auch sehr froh nicht mehr allein im Boot zu sein. Aber ich denke, den Anfang muss jeder selbst machen.
Seit 2017 hast du einen ziemlichen Erfolgslauf hingelegt. Von Hitradio Ö3 bis Peter Doherty, der dich sogar als Support-Act eingeladen hat, ist viel positives Feedback gekommen. Das sind sehr unterschiedliche musikalische Welten. Denkst du, dass die Grenzen zwischen Alternative und Mainstream überhaupt noch existieren?
Ich denke, dass der Unterschied zwischen Alternative und Mainstream immer weniger wird bzw. dass sich diese mittlerweile ein bisschen überlappen. Mir ist aufgefallen, dass viele Elemente im Mainstream sehr underground und organisch sind. Da wir 24/7 Zugriff auf jegliche Art von Musik haben (dank unzähliger Streaming-Plattformen), glaube ich einfach, dass die Musikgenres irgendwann anfangen, ein bisschen zu verschmelzen. Passiert ja auch jetzt schon: Trap gemischt mit Alternative Rock oder Country. R&B und Pop – alles kann Mainstream sein und das ist auch gut so!
Der perfekte Popsong gilt vielen als Ziel und Mythos gleichermaßen. Gibt es ihn? Wie würdest du den perfekten Popsong definieren?
Den perfekten Popsong … mmh. Da gibt es so viele! Was einen guten Popsong ausmacht, ist eine gute Message mit einfachem Text und einer Melodie, die alle sofort mitsingen können. Das ist mal das Wichtigste. Wenn das Ganze dann noch musikalisch einfach und eingängig verpackt ist – BOOM! Ich persönlich finde ja, das »Hit-Klavier« immer ganz eingängig. Die Akkorde des Songs einfach in 1/8 dazuspielen, und schon hat man mal einen ganz guten Start. Kommt übrigens auch in »Boring« vor … 😉
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