»Der Aufsteiger« inszeniert die stille Macht des französischen Regierungsapparats als rasanten Thriller, der seinen Akteur instrumentalisiert. Regisseur Pierre Schoeller schafft ein cleveres europäisches Politkino, das sich selbstbewusst von der Dominanz Hollywoods freispielt.
Autor/in
James Blake
In der Unruhe liegt seine Kraft. Das Debüt von James Blake beginnt wie seine Karriere, mit einem verheißungsvollen Auftakt.
Audio Kush
Das Linzer Großmaul ist mit einem Album zurück, das seiner Beschreibung als »Brooklinz Finest« endlich nahekommt.
The Lady Killer
Man möchte Cee Lo Green kneifen, so keck wie er da bei »Fuck You« von gekippter Liebe singt. Hinter dem Stück stecke Kritik an der Musikindustrie, erklärt er in Interviews. Dank viraler Präsenz und gefälliger Schlichtheit ist es zum Gassenhauer geworden. 25 Millionen Clicks bei YouTube geben dem Rapper, Sänger und Produzenten Recht.
Das Ende vom Kreis
Bei Schwefelgelb heulen die Synthesizer immer noch nach den vergangenen Tagen einer unterkühlten Neuen Deutschen Welle.
LP4
Mike Stroud und Evan Mast sind zwei verspielte Spitzbuben aus Brooklyn, die seit nunmehr vier Alben musikalischen Schabernack zu eingängigen Popsongs verschweißen.
Flesh Tone
Kelis macht keinen R&B mehr, das war schließlich vorgestern. Heute besingt sie das 22. Jahrhundert, die Emanzipation und die Freiheit im Tanz. Apropos: Den Ton geben andere vor, zum Beispiel Alexander Ridha alias Boys Noize.
Vom Vintage verweht
2010 fühlt sich Dendemann »Vom Vintage verweht«. Süffisant bezeichnet er sich als »der letzte Storyteller«. Doch davon ist nach 13 »Garagen-Rap«-Songs leider nur wenig zu hören. Frei nach Rick Rubin kokettiert er mit den 80er-Rock-Rap-Sounds des Labels Def Jam. In der Umsetzung bedeutet das Run-DMC-Zitate und Beastie-Boys-Referenzen, die er mittels polternder Live-Instrumente und Moses Schneider […]
Raw Glazed
Notenständer sind auf Hip-Hop-Bühnen eher selten, Bigbands ebenso. Mit S. K. Invitational, einem rund 16 – köpfigen Kollektiv an Musikern und Vokalisten, liefert der Salzburger Bassist Stephan Kondert die Ausnahme zur obigen Regel.
Da Eisbär
Bum Bum Kunst gehört vielleicht nicht zu den besten österreichischen MCs, aber zu den wichtigsten.
Da Trak Genious
So hat man Marvin Gayes »Sexual Healing« wohl noch nie gehört: der Gesang reduziert auf flackernde Sample-Partikel und verzerrte Stimmen im Wechseltempo eines hyperventilierenden Hip-Hop, dazu ein hochfrequent hektisches Drum-Gewitter und druckvolle Bässe, die wie hunderte kleine Ohrfeigen funktionieren. In Chicago wird das Juke genannt, und es beschreibt eine relativ junge, schnelle Spielart von Ghetto-House. […]
Yours & Mine
Das Debüt von Steffi klingt im Grunde wie ihr Name – ein- gängig, sachte und etwas unaufregend.
Undenieable
Urgestein Terror Danjah gönnt sich für sein Album bei Hyperdub Bombast. Chöre schallen, Bass und Drums hämmern, Dream McLean berichtet schnaufend von der Ankunft.
Pattern + Grid World
Das große Stottern der Sounds nimmt bei Produzent Flying Lotus vorerst kein Ende – und das ist sehr gut so.
Sir Lucious Left Foot … The Son Of Chico Dusty
Das US-amerikanische Magazin Spin bezeichnet Antwan André Patton alias Big Boi als »best-kept secret«. Eine Zuschreibung, die bis dato auch zuzutreffen schien. »Sir Lucious Left Foot… The Son Of Chico Dusty« erklärt dieses Attribut nun aber für nichtig. Mit seinem zweiten Soloversuch – nach »Speakerboxxx«, das eigentlich gemeinsam mit dem alles überstrahlenden »The Love Below« […]
The Archandroid
Janelle Monáe verfolgt ein hehres Ziel: Ihr Wunsch sei es, so erklärte sie dem US-Magazin Spin, »das Klischeebild junger afroamerikanischer Frauen neu zu definieren – die Musik, die wir schreiben, wie wir unser Haar tragen, wie wir uns kleiden«.
Hybrid
»Zeig mir wo du bist« – MAdoppelT ist auf der Balz im urbanen Dschungel, während sich ein Breitwand-Beat mitreißend durch die Boxen wälzt. Schon das erste von Brenk produzierte Stück auf »Hybrid« zeigt, wo der Hammer hängen könnte. Insgesamt fünf Tracks hat Brenk hier geschneidert, in stets passgenauen Sound-Konzepten: zwei weitere Rhythmusbretter (»Hunga«, »Vorbei«) und […]
Disco 2
Health aus Los Angeles haben eines ihrer Alben remixen lassen – schon wieder. Das Erfolgsrezept, mit dem sich die lärmaffine Band gemeinsam mit den mitwirkenden Künstlerkollegen im Gespräch hält, ist für »Disco 2« also ein weiteres Mal bemüht worden.
Für dich immer noch Fanta Sie
Nach den zahlreichen Verkaufsschlagern, die Die Fantastischen Vier seit 1992 vorgelegt haben, veröffentlichen sie nun ihr bereits achtes Studioalbum. Gelungene Experimente wie der satte Downbeat-Groove bei »Junge trifft Mädchen« oder der Song »Kaputt«, bei dem die Fantas zu dröhnendem Schepper-Dub auch mit sprachlicher Direktheit überraschen, bleiben leider Stürme im Cocktail-Glas. Denn auch wenn »Für dich […]
New Amerykah Part Two (Motown)
Laut MySpace verortet sich Erykah Badu geografisch im »phunkland«. Musikalisch gesehen macht das bei »New Amerykah Part Two« viel Sinn. Die Neo-Soul-Heldin hat sich offenbar besonders vom Funk inspirieren lassen. Der erste Teil beschrieb die politisch reflektierende Außensicht der Sängerin und schuf klanglich vehementere Brüche. Teil zwei widmet sich nun einer liebevollen Gefühlswelt. Entspannt und […]