Ein Platz für alle – Benita Buhl im Interview zu »Hundestrand Nord«

Auf der Suche nach einem ruhigen Badeplatz radelt Benita Buhl zufällig am »Hundestrand Nord« auf der Donauinsel vorbei und ist sofort in den Bann gezogen – im gleich­namigen Kurz­dokumentar­film nähert sie sich à la »Liebes­g’schichten und Heirats­sachen« den tierischen Badegästen und ihren Besitzer*innen. »Hundestrand Nord« ist neu in der Cinema Next Series kostenfrei zu streamen. Wir haben der Filme­macherin ein paar Fragen zu ihrer ersten filmischen Arbeit gestellt.

© Benita Buhl — Badespaß am Hundestrand; Filmstill aus »Hundestrand Nord«

»Hundestrand Nord« ist die nächste Veröffentlichung in der Cinema Next Series, die regelmäßig auf der Streaming­plattform Kino VOD Club kostenlos spannende Filme von heimischen Film­talenten präsentiert.

In deinen eigenen Worten: Worum geht es in »Hundestrand Nord«?

Benita Buhl: In »Hundestrand Nord« geht es um den längsten Hundestrand Wiens auf der Donauinsel. Hier ist es Hunden erlaubt zu toben, zu spielen, sich frei zu bewegen und im Wasser zu planschen. In den Sommer­monaten spielt es sich hier regelrecht ab. Dieses Toben und das Zusammen­leben von Hund und Mensch am Hundestrand haben wir im Sommer 2022 erlebt und filmisch festgehalten. Eine Mischung aus Interviews und Stimmungs­bildern gibt einen schönen Einblick in diesen energie­geladenen wunderbaren Ort. Im Gespräch habe ich den Badenden viel Raum für persönliche Anliegen und Geschichten gegeben.

Wie ist dir die Idee zu diesem Film gekommen?

Das ist ziemlich spontan passiert – oder war es Schicksal? 😉 Auf der Suche nach einem ruhigen Badeplatz bin ich im Sommer 2021 erstmals am Hundestrand vorbeigeradelt und war sofort total begeistert und in den Bann gezogen von der Action, dem Spaß und dem Miteinander. Viele spielende Menschen und Hunde am Strand – eine tolle Energie! Ein Jahr später musste ich wieder an diesen Ort denken und wollte mehr als nur beobachten, sondern mich unter die Besucher*innen mischen, sie kennenlernen und filmisch festhalten.

Wie ist dein persönlicher Bezug zur Donauinsel?

Ich bin in Wien geboren und aufgewachsen und lebe nach wie vor in Wien. Die Donauinsel steht einfach für Sommer, Spaß und Leben. Ein öffentliches Natur­paradies, das Platz für alle bietet – ob Mensch oder Tier.

Die Hundebesitzer*innen …
… mit ihren Weggefährten; Filmstills aus »Hundestrand Nord« © Benita Buhl

Hast du zum ersten Mal mit Tieren gedreht und wie war diese Erfahrung für dich?

Das war eine ganz tolle Erfahrung und hat viel Spaß gemacht! Es war überhaupt mein erster eigener Film und gleich so eine schöne Produktion. Mit meinem kleinen Team habe ich vier Tage im Sommer am Hundestrand verbracht, Hunde und Besitzer*innen kennen­gelernt und auch ein bisschen das Leben genossen. Die Tiere waren überhaupt kein Problem, die haben sehr aufgelockert und waren entzückend. Schwierig war es anfangs eher, mit den Menschen in Kontakt zu treten und sie vor die Kamera zu bekommen, aber das hat schluss­endlich alles gut geklappt.

Gab es Momente, die besonders aufregend, lustig oder überraschend waren?

Überraschend und auch aufregend war im Endeffekt, dass sich mir doch so viele Hunde­besitzer*innen geöffnet und vor der Kamera über sich und ihr Tier erzählt haben – das waren sehr schöne Momente. Vor allem weil ich selbst ein sehr schüchterner Mensch bin, war das Zugehen und Fragen oft eine große Heraus­forderung, aber ich bin ziemlich über mich hinaus­gewachsen und habe mich damit auch selbst ein bisschen überrascht. Lustig zu sehen war auch das Zusammenkommen von sehr vielen unter­schiedlichen Menschen, die aber eben eines gemeinsam haben. Außerdem konnte ich zum ersten Mal meinen Lieblings­hund streicheln – war auch nicht schlecht!

»Hundestrand Nord« ist deine erste filmische Arbeit und wurde direkt am Youki, Dotdotdot und bei der Diagonale 2023 gezeigt – was kommt für dich als Nächstes? Hast du schon ein neues Projekt im Auge?

Ich habe ehrlich gesagt nichts neues Filmisches im Auge. Ich bin gerne bei Produktionen dabei und beschäftige mich mit Film, eine konkrete Idee für ein zukünftiges Projekt habe ich allerdings nicht. Ich muss zugeben: Durch den großen Zuspruch, den ich für »Hundestrand Nord« als mein erstes Projekt bekam, wurde schon die Lust geweckt, mehr zu machen. Ich denke dabei an eine ähnliche Arbeit im Stil einer »Feldstudie« oder an etwas ganz anderes Künstlerisches, vielleicht ein Musikvideo, in dem ich alle meine Ideen ausleben kann. Anfragen für »Hundestrand Nord 2.0« hat es allerdings auch schon gegeben.

Benita Buhl, geboren 1999 in Wien, entwickelte ihre Leidenschaft für Fotografie an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt. Nun ist sie auch Filme­macherin: »Hundestrand Nord« ist ihr erster Film. (Foto © Benita Buhl)

Eine Interview-Reihe in Kooperation mit Cinema Next – Junger Film aus Österreich.

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