Weniger clubtauglich als das Debüt glänzt der Zweitling der drei Jacksons mit solider Poppigkeit. Dabei legt die Band ihr Faible für Eighties-Dance, räudigen New Wave und Synthie-Pop englischer Provenienz offen, dennoch überrascht sie bei der Fülle an Einflüssen mit unverbrauchten, verspielten Sounds und einer ganz eigenen Qualität: Die Tracks sind gelassen und unplakativ und trotz […]
Kategorie: Musik & Club
The Church of Bunny Lake
Bunny Lake geben sich nach ihren exzessiven „Late Night Tapes“ geläutert. Sie sind zwar nicht lammfromm geworden, aber sie haben abgegriffene Electropop-Klischees zum Teufel gejagt. Stattdessen gibt es Euphorie in hohen Dosen. Man verneigt sich vor Helden wie The Cramps und Velvet Underground und lässt Rockabilly, Swamp-Blues und Rock den hitzigen Tanzboden-Stoff beseelen. Zwar sorgen […]
Burn Your Own Church
Eines vorneweg: Ivan Smagghe und Arnaud Rebotini haben ein herzhaft rockendes Werk vorgelegt, beim Hören dessen man sich nach einer arschlangen Haarpracht zum Headbangen sehnt. Trotz dieser von tiefschürfenden Bassläufen und Gitarren getragenen Härte vergessen die beiden Franzosen aber nicht auf ihre Affinität für elektronische Musik, die sie bereits über die Jahre hinweg mit tollen […]
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Dass die beiden jungen Franzosen mit den Frisuren und den heißen Lederjäckchen mit ihrem Debütalbum im gemeinsam mit Simian Mobile Disco und Digitalism gebildeten Dreigestirn der elektronischen Seite von NuRave am erfolgreichsten sein würden, war ja nun nicht unbedingt abzusehen. Unter, ähm, künstlerischen Aspekten erfolgreich wohlgemerkt. Der finanzielle Erfolg lässt sich ja heutzutage nicht mehr […]
Disko Partizani
Shantel ist der George Harrison des Balkan-Sounds. Während Letzterer die Sitar einst ins popkulturelle Spotlight rückte, übernahm Shantel das vor zehn Jahren für südosteuropäische Klänge. Mit Erfolg. Sein Bucovina Club, im Rahmen dessen er melancholisch-energetische Bläsersalven mit elektronischen Beats paarte, bescherte ihm den Ruf des King of Balkan-Pop. Nun meldet sich der Frankfurter mit einem […]
Kolorit
Auch wenn es unsinnig scheint: Wird man einer Preziose wie dieser habhaft, neigt man oft dazu, der Musik eine bestimmte Jahreszeit zuzuordnen. Bei „Kolorit“ drängt sich der Herbst förmlich auf. Denn Georg Tran Lap Vinh alias Landscape Izuma aus Wien lässt einen lieber doch zu Hause bleiben und noch eine Tasse Tee trinken, als sich […]
Andorra
Entweder Musik bringt dich zum Weinen – oder sie ist Bullshit. Das meint zumindest Dan Snaith, der Mann hinter Caribou. Das scheint im Zusammenhang mit „Andorra“ zwar etwas hoch gegriffen – auch wenn manches hier zum Heulen schön ist, echte Tränen bleiben dann doch aus –, Fakt ist aber: Snaith hat sein bisher bestes Album […]
Robyn
Robyn war mal ein Star, ihr Hit „Show Me Love“ 1997 nicht aus den Hitparaden wegzudenken. Die vorliegende Platte soll aber kein Comeback einläuten, vielmehr ist von einem Neustart die Rede, denn erst jetzt ist Robyn mit ihrem Sound zufrieden. Über einem Potpourri aus Hip-Hop, Synthie-Pop, Elektronika und R&B arbeitet sich die Schwedin durch ein […]
Strictly MAW
Mark Finkelstein ist Geschäftsmann, kein Musikkenner, daraus hat der Strictly-Rhythm-Chef keinen Hehl gemacht. Dank seines wirtschaftlichen Geschicks und des musikalischen Gespürs seiner Partnerin Gladys Pizarro konnte das New Yorker House-Label in den 90ern mit Acts wie David Morales große Erfolge verbuchen. Der Abstieg in die Beliebigkeit und das Ende 2002 ließen aber nicht lange auf […]
Two Gallants
Kaum hat man sich in die EP „The Scenery of Farewell“ verliebt, kommt auch schon das neue, dritte Album. Was Vogler im Mojo scherzhaft „book-rock“ nennt (simple, kräftige, in US-amerikanischer Musik-Tradition getränkte Songs mit oft ausufernden Geschichten), hat nichts von seiner Kraft verloren. Wenn „Ribbons ’round My Tongue“ früher noch „Emo Country Song“ hieß, dann […]
Messages
Wir, die wir am europäischen Festland festsitzen, können uns allzu oft erst dann mit Platten befassen, wenn sie drüben auf der Insel längst schon wieder „vorbei“ sind. „Messages“, das Debütalbum des aus Liverpool stammenden Duos To My Boy, ist so ein Fall und die elf Songs von Jack Snape und Sam White, die nicht einmal […]
Blunders and Mistakes
Die Erinnerung an das erste Live-Erlebnis ist noch überdeutlich: Auf der Bühne spielten fünf junge Männer ihre Version von Rock ’n’ Roll, frei von Klischees, den Testosteron-Spiegel stets unter Kontrolle, ein Song-Gebräu aus (Retro-)Rock und Soul, sozialisiert durch Punk/Hardcore. Das muss vor fünf Jahren gewesen sein, zu Zeiten des zweiten Albums der Nürnberger Band („Tiger“). […]
Bad Times, All Gone
Wie viele Musikschaffende aus dem hohen Norden haben auch Men among Animals eine Begabung für echte Ohrwürmer. Oft ist die Kehrseite der Medaille dann, dass die Musik solcher Talente nur selten richtig eigenständig daherkommt, beziehen sie sich doch oft allzu sehr auf die großen Vorbilder aus dem angelsächsischen bzw. angloamerikanischen Raum – man denke etwa […]
Liars
Nach dem formidablen Krachgerüst „Drum’s Not Dead“ haben die Liars wieder mal ein etwas zugänglicheres Album gemacht. Die Platte heißt wie die Band selbst, was als Statement dafür gelesen werden darf, worum es den drei Herren denn geht. Zumindest hier und jetzt und bis zum nächsten Album. So kann „Liars“ auch als Zusammenfassung ihres bisherigen […]
With Lasers
Ähnlich erfolgreich wie CSS ist die ebenfalls aus Brasilien stammende Band Bonde Do Role. Dank ihres vor Kurzem erschienenen Debüts, sind die drei Studienabbrecher zur hippen Pop-Ware aufgestiegen. Auf dem Album, es trägt den Titel „With Lasers“, findet sich eine intensive Collage aus schrillen, zerhackten und sich stets mit Nachdruck der Tanzfläche widmenden Sounds. Im […]
Munk Pres. Gommagang 4
In München gibt es wieder einmal Grund zu feiern: Gomma, das Label für ebenso anspruchs- wie humorvolle Tanzmusik, ist bei seiner 100. Veröffentlichung angelangt und hat – wie es sich gehört – aus dieser Katalognummer eine pralle, vor allem sich selbst auf die Schulter klopfende Jubel-Compilation gemacht. Die beiden nimmermüden Partytiere Mathias Modica und Jonas […]
Kala
Musik zur Zeit, Musik, die gerne jene Stile, die unter dem übel beleumundeten Mäntelchen „Weltmusik“ zusammengefasst werden, als die Popmusik von heute begreift: Auf „Kala“ gelingt M.I.A. ihr den Globus umkreisender Molotow-Cocktail aus Hip-Hop, Elektro, Dub, Miami Bass, Bhangra, Afrobeat und etlichen Sub-Variationen noch einen Tick ausgefeilter, dichter und aufrüttelnder als auf dem zu Recht […]
White Chalk
Weil alles einmal fad wird, hat PJ Harvey für ihr siebentes Album die Gitarre beiseite gestellt, um nun eher zärtlich in die Tasten eines Klaviers zu greifen. Auch in gesanglicher Hinsicht hat sie jegliche rockistische Tendenz hinter sich gelassen. Etwas übertrieben formuliert könnte man ihre neue Musik als ätherisch im Sinne von Björk oder Tim […]
Favourite Worst Nightmare
Wir leben in einer Zeit, in der es nicht einmal mehr die Musikindustrie schafft, so zynisch mit neuen Bands zu verfahren wie deren launische Fans, die ihren eigenen Vorsprung dadurch zu beweisen suchen, wie schnell ihnen das, was die Industrie in ihre Finger gekriegt hat, bereits wieder über ist. Heute bloß das zu sein und […]
Reflector
Was dieses Trio aus Washington, D. C. (mit Justin Moyer, der auch bei El Guapo und Supersystem gespielt hat) tut, ist – nun – nett. Antelope sind eine Band, der man anhört, dass sie aus einer lokalen Musikgeschichte schöpft und sich in einer entsprechenden „Szene“ positioniert. Einer Szene, deren Urmeter Punk und Hardcore waren und […]