We’re at Home, Baby! – Stimmen zur Bedeutung von FM4

Mehr denn je scheint die Zukunft von FM4 ungewiss. Es gibt einen neuen ORF-Direktor, eine neue Radiodirektorin – und auch die Position an der Spitze des Senders ist gerade neu ausgeschrieben worden. Man wolle sich FM4 »sehr genau anschauen«, heißt es. Als Jugendsender brauche FM4 einen jüngeren Kurs, so eine gern zitierte Einschätzung. Dabei ist ungewiss, ob sich ein jüngeres Publikum mit linearem Radio überhaupt noch erreichen lässt. Fest steht hingegen, dass FM4 als Homebase der österreichischen Popkultur – aber etwa auch als Kreativlabor für journalistischen Nachwuchs – von immenser Bedeutung ist und dass daher über seine Zukunft mit besonderem Bedacht entschieden werden sollte. Eine vielstimmige Hommage, die uns in dieser Einschätzung bestätigt.

© Samuel Kreuz

Auch du möchtest uns sagen, was dir an FM4 gefällt oder warum der Sender für dich besonders wichtig ist? Melde dich! Wir werden diesen Beitrag in den nächsten Tagen laufend erweitern.

Hosea Ratschiller © Stefan Fürnkranz

Hosea Ratschiller (Kabarettist und Radiomacher)

FM4 hatte schon eine Chatiquette, da war Sebastian Kurz noch in der Pubertät. Schade, dass er sich damals fürs Privatradio entschieden hat. Was aus dem jungen Mann alles hätte werden können …

Baits © Stefan Tomic

Baits (Band)

Ohne FM4 wären extrem viele österreichische Bands niemals im Radio zu hören. Es gibt keine andere Plattform mit ähnlicher Reichweite, die sich auch mit kleineren Acts auseinandersetzt. Insgesamt wäre die Musikszene in Österreich noch trauriger ohne FM4. 

Herwig Bauer © Eva Sutter

Herwig Bauer (Poolbar Festival)

Das Poolbar Festival erblickte wenige Monate vor FM4 das Licht der Welt, und wir haben seither immer ins FM4-Universum geschielt. Mittlerweile holen wir uns – genauso wie das Poolbar-Publikum – unsere Infos und Einflüsse aus 1.000 weiteren Quellen, aber FM4 bleibt eine wichtige Konstante. Und ja, natürlich gibt es Dinge, die ich gerne anders hätte, aber wenn jemand meint, mein Lieblingssender soll in Richtung Formatradio gebürstet werden, oder er soll sich bei den »Jungen«, die es als homogene »Zielgruppe« ohnehin nie gegeben hat, anbiedern, werde ich sauer. FM4 braucht Intellekt, Geschmack und Extravaganz.

Nach wie vor ist es für junge Musiker*innen ein Ritterschlag, wenn sie auf FM4 gespielt werden. Und für uns als Veranstalter ein Grund, bei den solcherart geadelten genauer hinzuhören. Denn da ist immer wieder mal Weltklasse dabei. Nicht auszudenken, wie die österreichische Musikszene aussähe, wenn es FM4 nie gegeben hätte. Brrrr.

Der Sender ist nicht nur unverändert ein zuverlässiger Filter für gute Musik, sondern auch ein Tummelplatz für all jene, die sich den Luxus erlauben wollen (oder müssen), nicht ganz so zu ticken wie das alles verschlingende Mainstream-Monster, das die Welt da draußen nicht nur musikalisch im Würgegriff hat. In einer Welt der Zwänge ist es unverzichtbar, in ein anderes, kluges, humorvolles, verspieltes, buntes, humanes, aufgewecktes Universum hineinhorchen zu können.

Weitere Stimmen …

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