Südlich der texanischen Grenze werden Frauen zum Freiwild für Vergewaltiger und Mörder, während die korrupte Exekutive in Macho-Gesten erstarrt und abschlachten lässt. Dieser unrühmliche Umstand hat die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juárez seit Anfang der 90er berühmt gemacht. Regisseur Carlos Carrera nahm sich dem schaurigen Thema an, entwarf einen etwas unausgereiften Thriller und veröffentlichte 2009 »El […]
Autor/in
The Killer Inside Me
In einem texanischen Nest in den 50ern trifft der vermeintlich gute Bulle auf eine verführerische Hure, die er wegschaffen soll.
I Killed My Mother
Die Kunst, Mutter zu hassen
Jungregisseur Xavier Dolan treibt in seinem Debüt »I Killed My Mother« die Hassliebe eines 17-jährigen Narzissten und dessen überforderter Singlemom auf absurde Spitzen.
XOXO
Selbstverwirklichung mit Mehrwert
Casper erforscht mit seinem zweiten Album »XOXO« den Mehrwert von HipHop. Seine eindrucksvolle Selbstverwirklichung zwischen den Genres ist eine große Geste deutscher Popmusik.
Wild For Adventure
Chuchamuck sind vier rotzfreche Zwanzigjährige, die von Berlin aus den Sommer bringen. Übermütiger Garagen-Charme wirkt maximal funktional.
Olson EP
Die Kärntner Zwillingsbrüder von doppelt sichtbar produzieren sehr soliden Rap, dessen Punchlines aber zu wenig kantig kommuniziert werden.
Kimbabwe
Retro Stefson sind eine erfrischende Afrobeat-Entdeckung aus Island, deren Charme und Groove weit länger währen sollten als ein Revival.
Liebe, Sex und Twilight Zone
Kaas nervt nicht, obwohl Soloalbum zwei zur Hälfte Neo-Eurodance ist. Seine Liebeshymnen überzeugen trotz Kitsch mit origineller Substanz.
Rambazamba
Baile-Funk-Botschafter und Label-Chef Daniel Haaksman packt auf sein Debütalbum, was er in fünf Jahren etabliert hat: globalen Bassdruck.
Schwarzkopf
Männer mit Migrationshintergrund
»Schwarzkopf« will kein bloßes Porträt eines österreichischen Rappers mit persischen Wurzeln sein, sondern ein politisches Statement zu einer unterdrückten Integrationsdebatte, bei der die multikulturelle Jugend auf der Strecke zu bleiben droht. Das Regiedebüt von Arman T. Riahi schafft es, vieles sehr erfrischend auf den Punkt zu bringen, versprüht aber leider zu viel Testosteron.
Grotesk
Zusammen alt werden
Texta sind wiedergekommen, um zu bleiben. Wir hören ihnen aus Erfahrung zu, weil sie aus Erfahrung wissen, was sie tun.
Königreich des Verbrechens
Angesichts des steten Gefühls der Bedrohung oder zumindest Unsicherheit, die »Animal Kingdom« konsequent zu erzeugen schafft, erscheint die deutsche Titelübersetzung mit »Königreich des Verbrechens« nur unzureichend.
Paul
Astronautenfutter für die Nerds
Nach dem sympathischen »Superbad« (2007) und dem lahmen »Adventureland« (2009) hebt Greg Mottola nun mit »Paul« zu außerirdischen Höhen an, um eine breitenwirksame Science-Fiction-Komödie abzuliefern, die überdurchschnittlich funktioniert.
W.A.R. (We Are Renegades)
3Widerständig mitklatschen
Im Marschton erhebt Pharoahe Monch wieder unsere aller Stimme gegen Populismus, Manipulation, staatliche Repressalien und soziale Ungerechtigkeiten. Selbst wenn das nicht neu ist – er weiß, was zu tun ist und dreht den Swag ab.
Momente EP
Refpolk von den linken Berliner Electro-Rappern Schlagzeiln klingt im Kollektiv besser als solo. Hörenswert ist seine neue EP aber schon.
Something Forever
Slakah The Beatchild kocht 90er Neo-Soul mit moderneren Funk-Zutaten auf und klingt dennoch nicht altbacken, sondern sehr bemerkenswert.
Chrysalis
Benny Tones plätschert gern und gut mit futuristischem R&B. Doch erst die Annäherung an Dubstep bringt signifikante Neuerungen.
My Main Shitstain
Paris Suit Yourself klingen nach aufregend anderem Pop-Lärm und nach Live-Konzerten, die sich der eigenen Entgrenzung mit viel Spaß nähern.
Let the Children Techno
Ed Banger feiert das Frühjahr mit einem unaufdringlich guten Mix, der naturgemäß schwer nach Electro-House, aber abwechslungsreich klingt.
Kammerspiel
Conquering Animal Sound klingen nach gängigem Folktronica-Ambient, können an der Vorstufe zu Techno aber mit geraden Beats überraschen.