Hört man sich die letzten Papst-Aussagen zum Missbrauch von Minderjährigen oder die Vorwürfe gegen die Klasnic-Kommission, sie würde hohe Würdenträger schützen an, so scheint niemand an einer lückenlosen Aufklärung der Missstände in der katholischen Kirche interessiert zu sein. Offenbar braucht es wirklich bewusst provokant inszenierte Veranstaltungen wie die “Lange Nacht des Missbrauchs” (6. Oktober am Wiener Stephansplatz), um öffentlich Druck auszuüben.
Autor/in
Katholische Nachrichtenwerte
Letzten Dienstag (13.9.) haben zwei US-Organisationen beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag eine Klage gegen Papst Benedikt XVI und drei weitere hochrangige Vatikan-Verantwortliche wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingebracht. Das Medienecho in Österreich war – im Gegensatz zum anglo-amerikanischen Raum – sehr verhalten. In Zeiten von ORF-Weisungen zum Sprachgebrauch im Fall vom Norwegen-Attentäter wirkt das natürlich besonders eigenartig.
Protestsongcontest 2010
Am 12. Februar findet im Wiener Rabenhof das Finale des heurigen Protestsongcontests statt. Unter die Top 10 geschafft haben es u.a. Binder & Krieglstein, der Beschwerdechor St. Pölten, Rotzpipn und Mad Town Dogs. Auf der Bandplattform Ampster kann man sich die Songs schon jetzt anhören und über den Favoriten abstimmen.
Mitleid mit Elsner
"Elsners schöne Frau war den Tränen nahe" (© Heute), als sie erfahren musste, dass ihr Helmut keine Fußfessel bekommt und in der Justizanstalt Josefstadt bleiben muss. Auch die Aktionsgemeinschaft Social Impact trauert mit ihr. Passend zur Entscheidung erinnerten die Polit-Aktivisten an ihre Schweigeminute für den Ex-Bawag-Generaldirektor.
Hardcore-Geschichte erleben
Im Rahmen der Burning Fight-Tour machen am 27. September Youth Of Today und die Spermbirds Station in der Szene Wien. Dabei bietet sich die Gelegenheit Hardcore-Geschichte der 80er-Jahre noch einmal live zu erleben.
"Islamophobie ist salonfähig geworden"
Die Angst vor Muslimen ist mittlerweile fest in westlichen Gesellschaften verankert. Ein Großteil der Bevölkerung fürchtet sich dabei aber wohl weniger vor dem muslimischen Nachbarn, sondern vor dem durch Medien und populistischen Parteien geprägten Islam-Bild. Dazu kommen – und das kann man auch gar nicht leugnen – massive Integrationsprobleme. Der österreichische Politikwissenschaftler Farid Hafez nähert sich dem Thema Islamophobie aus wissenschaftlicher Sicht. Erst kürzlich hat er das "Jahrbuch der Islamophobieforschung 2011" herausgegeben. Der gebürtige Oberösterreicher im Interview.
Last Days Of April erst im Mai
Last Days Of April veröffentlichten mit "Angel Youth" im Jahr 2000 einen späten Klassiker des 90er-Jahre-Emo-Rocks. Das nächste Jahrzehnt war dann eher geprägt von durchschnittlichen Releases. Mit "Gooey" knüpfen Karl Larsson & Co. jetzt wieder an die alten Klassiker an. Live sind Last Days Of April in München, Graz und Wien zu sehen. Allerdings nicht wie geplant im Jänner, sondern erst im Mai. Die gesamte Tour wurde kurzfristig verschoben – aus produktionstechnischen Gründen, wie es in einem kurzen Statement heißt.
Skateboarding und Punkrock
Thomas Reitmayer ist kein ausgebildeter Fotograf. Dass er sein Handwerk trotzdem beherrscht, weiß man nicht erst seit seinem Foto-Buch "Listen To Your Heart". Schon in seiner Fanzine-Zeit in den 90ern, spätestens aber mit der Veröffentlichung des GLW/DRK-Magazins, gelangten seine Bilder an die Öffentlichkeit. Mit "Hear My Dear" findet nun vom 17. Jänner bis 19. Februar seine erste Soloaustellung statt.
NHL2K9
Mit „NHL2K9“ kommen vor allem Statistikfreaks und NHL-Kenner voll auf ihre Kosten. Aber nicht nur.
Planke / Matula / Mikrokosmos 23 / Captain Planet
Langsam muss man sich wirklich fragen, wo das Kölner Label Unterm Durchschnitt immer seine Bands auftut. Wie aus einer anderen Zeit klingen nämlich auch die vier auf der aktuellen Compilation-10-Inch vertretenen Bands. Planke, Matula, Mikrokosmos 23 und Captain Planet hätten gut und gerne auch Mitte oder Ende der 90er Jahre schon existieren können.
Several Shades Of Why
Der Langhaarige von Dinosaur Jr. veröffentlicht seine erste Soloplatte. Die ist akustisch, ruhig und sehr persönlich ausgefallen. Hut ab.
Fading Parade
Galaxie 500-inspirierter, verträumter Gitarren-Pop, der etwas braucht, um einen in den Bann zu ziehen. Dann lässt er aber nicht mehr los.
He Gets Me High
Drei neue, leider etwas fade Songs und ein Smiths-Cover als Follow-Up zum Debütalbum. Der Dum Dum Girls-Lo-Fi-Indie-Pop war schon besser.
The Happy Kids
Garage-Punk/Surf-Rock Debüt-7“ im Stile von trashigen Hives, Kills bzw. Man Or Astro-Man? Auf 300 Stück limitiert und eigentlich sehr fein.
Northern Sky – Southern Sky
Selten zuvor war (Indie-)Folk-/(Alt-)Country aus Deutschland derart gefällig. Zehn Songs zum Gernhaben.
Someone Still Loves You…
…Boris Yeltsin: Der Name des Quartetts aus Missouri ist alles andere als dankbar für Redakteure, so sprengt er doch sämtliche Zeichenvorgaben für Headlines. Aber zumindest sorgen die Indie-Rocker dafür, dass der russische Ex-Präsident nicht bloß als Vodka-Marke wahrgenommen wird. SSLYBY kommen jetzt auf Tour nach Österreich und Deutschland.
Schlaflos
Franz Reisecker hat schon mehrfach bewiesen, dass er in vielen Genres heimisch ist.
Shanghai Calling #7
Ein Expo-Besuch ist derzeit kein Spaß. Die Besucherzahlen sind Anfang Juli nochmals angestiegen und in Shanghai hat es täglich über 30°. In den TV-Nachrichten sieht man regelmäßig Berichte über kollabierte Besucher. Zum Glück habe ich alle meine gekauften Tickets bereits im Juni eingelöst.
Shanghai Calling #6
Letzten Sonntag war ich das erste Mal auf der Expo. Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal im Österreich-Pavillon vorbeigeschaut. Architektonisch ist der ganz schön geworden, inhaltlich hat er aber nicht ganz so viel zu bieten.
Shanghai Calling #5
In den letzten paar Wochen gab es in China fünf Attacken auf Kindergärten und Grundschulen. Die Täter griffen Kinder, Lehrer und Wachleute mit Messern bzw. einem Hammer an. Die Bevölkerung ist erschüttert. Nicht zuletzt durch die Einkindpolitik haben Kinder in der chinesischen Gesellschaft einen ganz besonderen Stellenwert. Solche Angriffe sorgen daher für besonders viel Aufmerksamkeit. Vermutlich wissen die Täter das auch.